Vorsprung Frankfurt - Pflege von Grünland- und Streuobstbeständen im Lahn-Dill-Kreis

Pflege von Grünland- und Streuobstbeständen im Lahn-Dill-Kreis

Hessen
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Im Lahn-Dill-Kreis ist ein Modellprojekt gestartet, das zum Ziel hat, sowohl wertvolles Grünland als auch die Streuobstgebiete in der Region besser zu pflegen und wiederzubeleben.

Streuobstbestände sind Hotspots der Artenvielfalt, in ihnen finden besonders viele hessische Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum.

Der Ansatz des Projektes Kollektive Modelle zur Förderung der Biodiversität (KoMBi) ist es, durch Kooperationen von verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben und der Zusammenarbeit mit Flächeneigentümerinnen und Eigentümern sowie Naturschutzgruppen die Streuobstwiesen zu pflegen und den für viele Arten wichtigen Lebensraum langfristig zu erhalten. Im zweiten Arbeitsbereich soll den Landwirtinnen und Landwirten durch Kooperation der Schutz gefährdeter Wiesenbrütervögel erleichtert werden. Das KoMBi –Projekt läuft bundesweit in vier Modellregionen – neben Hessen in Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen. Es wird mit rund 9,2 Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Kofinanziert wird das hessische Projekt vom Hessischen Umweltministerium mit rund 118.000 Euro.

„Der Ansatz des Projektes ist vielversprechend, denn er setzt auf die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz. Durch ein abgestimmtes Vorgehen können alle Partner profitieren und zugleich Erfolge für die Artenvielfalt erzielt werden“, erklärte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne). Im Projekt sollen Maßnahmen für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft betriebsübergreifend geplant und gemeinsam umgesetzt werden. Auch Landwirtinnen und Landwirte profitieren, beispielsweise soll es zukünftig möglich werden, Förderanträge gemeinsam zu stellen, was den Aufwand reduziert.

Von gemeinsamer Pflege profitieren Landwirtschaft und Naturschutz

Günter Schwab, Geschäftsführer der Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V., der das Projekt vor Ort betreut, berichtet: „In den letzten Jahren konnte bereits durch die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, der Abteilung ländlicher Raum des Lahn-Dill-Kreises, der Vogelschutzwarte und einigen Verbänden die größte Braunkehlchen-Population Hessens aufgepäppelt werden. Im Rahmen des Projektes soll nun eine optimierte Platzierung von Maßnahmen vorgenommen werden, um allen Schutzgütern, die auf den Flächen vorkommen, gerecht zu werden.“ So soll beispielsweise die Mahd von Flächen, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Tier- und Pflanzenwelt, koordiniert durchgeführt werden.

Hintergrund:

Das KoMBi -Projekt bringt unterschiedliche Partner mit breiter Expertise zusammen: den WWF Deutschland als Gesamtprojektleitung, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft als Schnittstelle zu den Landwirtinnen und Landwirten und den Deutschen Verband für Landschaftspflege als Koordinierungsstelle für die Landschaftspflegeverbände in den Modellregionen. In Hessen setzt die Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V. das Projekt in der Praxis um. Die agrarökologische, agrarökonomische und sozioökonomische Begleitforschung führen die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung durch. Aus den Erkenntnissen zur Wirksamkeit des kooperativen Ansatzes entwickelt KoMBi Empfehlungen für die Landes- und Bundespolitik sowie auf EU-Ebene, um die Förderinstrumente für den Agrarnaturschutz zu verbessern.

Weitere Infos zum Projekt: https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/kombi-kollektive-modelle-zur-foerderung-der-biodiversitaet



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