Vorsprung Frankfurt - „Es wird Kirche nicht ohne Veränderung geben“

„Es wird Kirche nicht ohne Veränderung geben“

Hessen
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Fast alle der 183 Reform-Beschlüsse, die die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck (EKKW) 2015 gefasst hatte, sind umgesetzt oder in Umsetzung begriffen.

Das berichtete die Geschäftsführerin des Reformprozesses, Pfarrerin Eva Hillebold, während der digitalen Herbsttagung der Landessynode. Gleichwohl werde der Reformweg weiter beschritten. Aktuell läuft ein Beteiligungsprozess, um sich über den „Auftrag der Kirche“ zu verständigen. Die Leitfrage lautet: „Wie stellen wir uns auf, um zukunftsfähig zu sein und handlungsfähig zu bleiben?“

Bilanz: 83 Prozent der Beschlüsse aus 2015 sind gänzlich erfüllt
Bei 83 Prozent der Reform-Prozesse stünden die Ampeln auf grün, sprich: Die von der Landessynode im Jahr 2015 gemachten Vorgaben sind vollumfänglich erfüllt, bilanzierte Hillebold. Als Beispiele nannte sie unter anderem die Einführung von Kooperationsräumen, die Errichtung von Verwaltungsassistenzstellen, die Entwicklung eines kirchenmusikalischen Gesamtkonzepts und eine neue Kollektenordnung. Weitere 30 Beschlüsse seien noch in der Umsetzungsphase, etwa die Reduzierung der Gemeinde- und Funktionspfarrstellen und die Neuordnung des Gebäudemanagements. Nur eine Aufgabe sei nicht erledigt: die Aufgabenkritik. „Sie wird dauernde Aufgabe und Herausforderung bleiben“, sagte Hillebold. Und sie markiere zugleich den Übergang in eine neue Phase des Reformprozesses 2026: in den Verständigungsprozess zum Auftrag der Kirche.

Am Verständigungsprozess werden viele Menschen beteiligt
Im Januar 2021 hatte die Landessynode diesen Prozess angestoßen. „Die leitende Frage dabei ist: Wie wollen wir den Auftrag unserer Kirche beschreiben, um uns daran in den anstehenden Entscheidungen zur künftigen Arbeit unserer Kirche zu orientieren?“, erläuterte Geschäftsführerin Hillebold. An diesem Verständigungsprozess sollen viele verschiedene Menschen beteiligt werden, um Akzeptanz zu schaffen und Identifikation zu eröffnen. So gab es im Herbst 2021 Großgruppenkonferenzen mit Haupt- und Ehrenamtlichen, mit Menschen die sich der EKKW verbunden fühlten und mit jenen, die Lust haben, Kirche zu entwickeln, berichtete Hillebold. Hinzu kommen 15 digitale Fokusgruppen mit eher kirchenfernen Menschen. Auch alle Kreissynoden und Kirchenkreise hätten sich bereits mit der Frage beschäftigt: „Wozu sind wir als Kirche eigentlich da und was ist unser Auftrag?“ Zudem habe es zahlreiche Informationsveranstaltungen zum „Auftrag der Kirche“ gegeben – zwischen Januar und November rund 50 Veranstaltungen dieser Art. Begleitet und gelenkt wird der Reformprozess von einer Steuerungsgruppe unter dem Vorsitz von Bischöfin Dr. Beate Hofmann. „Wir gestalten also einen Prozess der Meinungsbildung und Verständigung mit breiter Beteiligung“, resümierte Hillebold und ergänzte: „Es wird Kirche nicht ohne Veränderungen geben. Reformprozesse werden nicht abgeschlossen sein, sondern Transformation wird ein Teil unseres Auftrags sein und bleiben.“

Die Ergebnisse aus dem Beteiligungsprozess sollen analysiert und ausgewertet werden. Sie sollen der Landessynode bei einer Sondertagung am 5. März 2022 vorgelegt werden. Mit der Auswertung erster Ergebnisse ist unter anderem auch Prof. Dr. Tobias Faix von der CVJM-Hochschule Kassel betraut, der den Synodalen am Mittwoch (24. November) einen Zwischenbericht gab. Ausgehend von den Beschlüssen am 5. März 2022 ist dann ein Umsetzungsprozess geplant.

Weitere Informationen zum Reformprozess – er trägt den Titel „Kirche bewegt“ – gibt es unter www.ekkw.de/reformprozess



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