Vorsprung Frankfurt - Ausstellungen - Page #6

Mit dem Pflanzen eines „Klimabaums" beendet der Palmengarten sein Jubiläumsjahr. Am 16. März 2021 wurde der Garten 150 Jahre alt, am Mittwoch, 16. März, ist am Hauptweg nahe des Staudengartens eine Ungarische Eiche (Quercus conferta) ausgepflanzt worden.

„Über ein ganzes Jahr hinweg haben wir uns mit der Vergangenheit des Palmengartens und mit seiner Gegenwart beschäftigt. Nun lassen wir das Jubiläumsjahr mit einem Zukunftsthema ausklingen. Mit der Ungarischen Eiche pflanzen wir einen Baum, der an heiße und trockene Sommer angepasst ist und bis zum 250. Gartenjubiläum zum ausladenden Schattenspender herangewachsen sein sollte", sagt Klimadezernentin Rosemarie Heilig.

Die Ungarische Eiche ersetzt einen rund 140 Jahre alten Spitz-Ahorn, der im Frühjahr 2021 wegen mangelnder Standfestigkeit gefällt werden musste. „Wir ersetzen den stattlichen Spitz-Ahorn nun durch einen jungen Baum, der den heutigen und künftigen Klimabedingungen gut standhalten kann", sagt Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. Nach Beratungen einigte sich das Gartenteam auf die Ungarische Eiche. Sie wächst von Ungarn über den Balkan bis in die Türkei und ist somit an kontinentales Klima mit Hitze- und Trockenperioden gewöhnt. Sie ist zudem frosthart und kommt gut mit städtischen Bedingungen zurecht. „Das Thema Stadt und Klima gewinnt seit geraumer Zeit immer mehr an Dringlichkeit", unterstreicht Heilig. „Mehr denn je brauchen wir Bäume und Pflanzen in der Stadt. Aber eben solche, denen Hitze und Trockenheit – bei gleichzeitigen Nacht- und Winterfrösten – nichts ausmachen."

Welche Bäume das zum Beispiel sind, erfahren die Besucherinnen und Besucher des Palmengartens bei einem neuen Baum-Rundgang, der neben der Ungarischen Eiche zehn weitere Baumarten mit ihren Eigenschaften vorstellt. Unter diesen finden sich sogenannte „Klimabäume" wie die Europäische Hopfenbuche, der Rot-Ahorn oder die Zerr-Eiche, die den Folgen des Klimawandels zukünftig standhalten könnten. Er widmet sich aber auch Arten, die unter der Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre besonders leiden. Der Rundgang kann auch digital mit der Palmengarten-App erkundet werden. Zudem legt der Palmengarten seinen Baumführer neu auf, in dem 150 ausgewählte Gehölze auf einer Karte verortet und 18 von ihnen in Kurzporträts vorgestellt werden.

„Als Schau- und Wissenschaftsgarten haben wir die Verantwortung, nicht nur Schönes zu zeigen, sondern auch aktuelle Entwicklungen zu berücksichtigen, den Garten zukunftsfähig zu machen und Handlungsempfehlungen zu geben", sagt Heubach. „Die Herausforderung ist hier, den historischen Wert der vor über 150 Jahren konzipierten Gartenanlage im Sinne des kulturellen Denkmals zu erhalten – und gleichzeitig aktuelle Anforderungen zu meistern." Die „Klima-Eiche" ist ein Geschenk der Palmengarten-Gesellschaft an den Palmengarten zu dessen nunmehr 151. Geburtstag.

Donnerstag 17. März 2022, 18.00 Uhr

Dr. Clarissa Belardelli, Rom

 

Kostbares Tafelgeschirr für das Bankett und Symposium führender etruskischer Familien

„I servizi ceramici da banchetto e da simposio delle famiglie etrusche eminenti (VIII-III sec. a.C.). Testimonianze dalle necropoli di Vulci."
(8. – 3. Jahrhundert v. Chr.)
Archäologische Zeugnisse aus den Nekropolen von Vulci

Bankett und Symposium sind zwei unterschiedliche gemeinschaftliche Handlungsweisen, die den führenden Familien der Etrusker als Mittel sozialer Auszeichnung dienten, indem sie damit ihren Reichtum zur Schau stellten und so ihr Ansehen steigerten.
Informationen zu Bankett und Symposium in Etrurien liefern die Nekropolen, und zwar seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. in Gestalt von reichen Geschirrbeigaben und seit dem 6./5. Jahrhundert v. Chr. auch Wandmalereien in Gräbern wie zum Beispiel in Tarquinia.
Unter den in der aktuellen Sonderausstellung „Löwen - Sphingen – Silberhände. Der unsterbliche Glanz etruskischer Familien aus Vulci" ausgestellten Funden lassen sich die Bestandteile des Tafelgeschirrs für Bankett und Symposium der wohlhabenden Eigentümer der Gräber identifizieren und man kann versuchen anhand der unterschiedlichen Zusammensetzung der Geschirrsätze die Entwicklung der Gesellschaft im etruskischen Vulci vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zur Romanisierung im 3. Jahrhundert v. Chr. zu rekonstruieren.

Der Vortrag findet in Präsenz und in deutscher Sprache statt.

Das Frankfurter Frauenreferat, das Historische Museum Frankfurt, die Bildungsstätte Anne Frank und die Kinothek Asta Nielsen laden zum Vortrag „Perspektiven Frankfurter Sintizze und Romnja" und Gespräch im Rahmen der feministischen Reihe „Aschunen I Dikhen – hört und schaut hin" am Mittwoch, 23. März, ein.

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