Vorsprung Frankfurt - Der überhitzte Wohnungsmarkt: Ganz konkret im Frankfurter Garten

Der überhitzte Wohnungsmarkt: Ganz konkret im Frankfurter Garten

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Es sind 16 Schautafeln, die im Frankfurter Garten am Danziger Platz in die 50-jährige Geschichte der Nachbarschaftsinitiative NBO eintauchen - und zugleich in die politische Vergangenheit von Oberbürgermeister Peter Feldmann. Es geht um den fortwährenden Verlust von preiswertem Wohnraum, um die konkreten Folgen der Niedrigzinspolitik, die zu Luxussanierungen und der Vertreibung von Mieterinnen und Mietern aus ihren Häusern führen.

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Michael Boedecker führt Feldmann im Anschluss an die Eröffnung am Donnerstagabend, 20. August, durch die Ausstellung, oft reichen die Straßennamen und Hausnummern, um gemeinsame Erinnerungen wachzurufen. Wingertstraße 21, Martin-Luther-Straße 61 oder 63 — alles Beispiele für Häuser, die für viel Geld gekauft und saniert wurden, um sie teurer wieder auf den Markt zu bringen. „An den Beispielen hier wird eine Entwicklung deutlich“, sagt der Oberbürgermeister. „Eine Entwicklung, die die ganze Stadt erfasst hat.“

Aus den Protesten der vor sechs Jahren gegründeten NBO entsprangen konkrete Forderungen, die etwa in die Frankfurter Erklärung mündeten oder in Unterschriftenaktionen für einen Mietenstopp. „Trotz vieler Niederlagen bei einzelnen Häusern konnten wir in der Stadt etwas bewegen“, sagt Boedecker und nennt etwa die erfolgreiche Unterschriftenkampagne für einen Mietenstopp bei den öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften ABG und Nassauische Heimstätte (NH). „Die Menschen waren unglaublich engagiert“, sagt er.

Oberbürgermeister Feldmann hofft, dass man die Fortschritte bei ABG und NH auch auf den privaten Markt ausdehnen kann. „Eigentlich brauchen wir einen Mietenstopp für alle“, sagt er. Dass es noch viel zu tun gibt, zeigen auch die letzten Schautafeln der Ausstellung. Da geht es etwa um ein Haus in der Neuhofstraße, für über vier Millionen Euro von einem Investor gekauft, der anfing es zu sanieren, nun sind die Arbeiten ins Stocken geraten. Etliche Mieter, darunter auch eine Kindertagesstätte, sind schon ausgezogen. „Wir finden Unterstützung bei der Stabsstelle Mieterschutz und bei der Bauaufsicht“, sagt ein Mieter, der noch im Haus wohnt. „Doch die Methoden, mit denen wir rausgeworfen werden sollen, sind übel.“

Die Ausstellung der NBO ist noch bis Sonntag, 23. August, jeweils von 14 bis 18 Uhr im Frankfurter Garten, Danziger Platz, zu sehen.



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