Vorsprung Frankfurt - Deutsche Börse Photography Foundation zeigt zwei neue Ausstellungen

Deutsche Börse Photography Foundation zeigt zwei neue Ausstellungen

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Mit „Evelyn Hofer. Encounters with the Camera” zeigt die Deutsche Börse Photography Foundation 67 Werke der renommierten Fotografin, die in den 1960er und 1970er Jahren in den USA und Europa entstanden sind.

Parallel dazu werden in „Female Perspectives from Vivian Maier to Barbara Klemm“ Arbeiten von neun Künstlerinnen aus der Art Collection Deutsche Börse präsentiert, die zur gleichen Zeit wie Hofer tätig waren. Beide Ausstellungen sind vom 8. Oktober 2021 bis zum 21. Januar 2022 in der Unternehmenszentrale der Deutschen Börse, The Cube, in Frankfurt/Eschborn zu sehen. 

„Evelyn Hofer. Encounters with the Camera“

Evelyn Hofer (*1922, Marburg, † 2009, Mexiko City) emigrierte 1933 mit ihrer Familie zunächst nach Spanien und anschließend in die Schweiz, wo sie ihre fotografische Ausbildung erhielt. Ab Mitte der 1940er Jahre lebte sie überwiegend in New York, wo sie begann, für zahlreiche große Magazine wie Vogue und Harper’s Bazaar zu arbeiten.

In den folgenden Jahrzehnten erschuf Hofer neben diesen Aufträgen zahlreiche fotografische Essays und im Rahmen von Buchprojekten umfangreiche Stadtporträts, so von Washington, New York, London oder Dublin. Für diese holte sie Frauen, Männer und Kinder unterschiedlicher sozialer Milieus und Berufsgruppen vor die Kamera. Ihre Aufmerksamkeit galt dabei dem Alltäglichen und Unspektakulären, dem sie mit ungeschöntem Blick begegnete. Die scheinbare Beiläufigkeit und Flüchtigkeit ihrer Aufnahmen sind ein Trugschluss. Als Perfektionistin hat sie nahezu jede Aufnahme im Vorfeld vorbereitet und durchdacht.

Das Arbeiten mit der Mittelformatkamera, die nur mit Stativ zum Einsatz kommen konnte, erlaubte keine „Schnappschüsse“. Dennoch gelang Hofer die gekonnte Verbindung von fotografischer Inszenierung und dem zwanglosen Innehalten der Porträtierten, die sie bei ihren alltäglichen Gepflogenheiten fotografierte: den rußverschmierten Minenarbeiter in Wales, das Fahrrad fahrende Mädchen in Dublin, die Kellnerin in London oder den Motorrad-Polizisten in Washington. Der Aufnahme gewahr und scheinbar in sich ruhend blicken fast alle von ihnen selbstbewusst in die Kamera. Hofers Porträts zollen ihnen Respekt und lassen sie in ihren individuellen Gesten und Eigenschaften authentisch erscheinen. 

Dass sie bereits ab den frühen 1960er Jahren auch mit Farbfilm fotografierte, war nicht nur ungewöhnlich, sondern auch mutig. Nur wenige Fotograf*innen arbeiteten zu dieser Zeit in Farbe, obwohl dies technisch durchaus möglich war. Der Einsatz von farbigem Filmmaterial und insbesondere das von Hofer verwendete Dye-Transfer Verfahren verlangten nicht nur eine andere Form der Bildkomposition als die Arbeit mit Schwarz-Weiß-Film, sondern auch den Umgang mit einem begrenzten Farbspektrum. Mit ihrem ausgeprägten Gespür für Farbe, Form und Raum hat Evelyn Hofer fotografische „Begegnungen“ geschaffen, die uns bis heute in ihrer Intensität berühren. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Mexiko, wo sie 2009 verstarb. 

Female Perspectives from Vivian Maier to Barbara Klemm 

Parallel zeigt die Ausstellung „Female Perspectives from Vivian Maier to Barbara Klemm“ Künstlerinnen aus der Art Collection Deutsche Börse. Die präsentierten Zeitgenossinnen von Evelyn Hofer sind: Diane Arbus, Sibylle Bergemann, Barbara Klemm, Ute Mahler, Vivian Maier, Susan Meiselas, Helga Paris, Mimi Plumb und Christine Spengler. 

Ihre Fotografien aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren Menschen im Alltag ebenso wie in Ausnahmesituationen, zeigen Privates und Politisches, Straßenszenen und Interieurs und sind das Ergebnis unterschiedlicher fotografischer Konzepte. Was die Künstlerinnen vereint, ist nicht nur ihr Interesse an den Menschen, die sie fotografieren, sondern auch an deren Lebensumständen. Beides rücken sie ins Zentrum ihres fotografischen Werks. Unabhängig davon, ob die Fotografien das Resultat eines kurzen, spontanen Zusammentreffens sind oder das einer langjährigen Auseinandersetzung, vermitteln sie immer eine Nähe zu den Fotografierten und eine Begegnung auf Augenhöhe. Gleichzeitig zeugen sie alle von einer überragenden Beobachtungsgabe und der Meisterschaft des fotografischen Porträts, die auch Hofers Werk auszeichnet. 

Informationen für Besucher*innen: 

Die Ausstellungen können im Rahmen von Führungen nach vorheriger Anmeldung besucht werden. Hier finden Sie alle aktuellen Termine. Darüber hinaus sind beide Ausstellungen im Rahmen unserer "Open Saturdays" von 11 bis 16 Uhr ohne vorherige Anmeldung zugänglich, der erste Termin findet am 30. Oktober statt. Weitere Informationen zum Hygienekonzept für Ihren Besuch finden Sie auf unserer Homepage.

Adresse: The Cube, Mergenthalerallee 61, 65760 Eschborn



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