Vorsprung Frankfurt - "Mission Rimini" in der Liebieghaus Skulpturensammlung

"Mission Rimini" in der Liebieghaus Skulpturensammlung

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Er ist weltweit eines der bedeutendsten spätmittelalterlichen Kunstwerke aus Alabaster und ein Hauptwerk der Liebieghaus Skulpturensammlung: der Rimini-Altar (um 1430). Ab dem 3. November 2021 ist er nach umfangreicher Restaurierung wieder in der herausragenden Schausammlung des Museums zu sehen.

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In den letzten vier Jahren wurden am Rimini-Altar vielfältige konservatorische und restauratorische Eingriffe durchgeführt, vornehmlich eine besonders schonende Oberflächenreinigung durch Lasertechnologie sowie durch gipsgesättigte Agar-Gel-Kompressen. Zudem erfolgte eine umfassende kunsttechnologische Untersuchung des Werks. Dabei konnten nicht nur grundlegende Erkenntnisse zum werktechnischen Aufbau des Altars gewonnen werden, sondern auch durch weitere naturwissenschaftliche Forschungen des BRGM (Bureau de Recherches Géologiques et Minières) in Orléans auch das Abbaugebiet des Alabastergesteins nachgewiesen werden – Ergebnisse, die neue Impulse für die kunsthistorische Forschung zum Œuvre des Rimini-Meisters bringen.

In einer konzentrierten Sonderausstellung werden die Ergebnisse dieses internationalen Restaurierungsprojekts dem Publikum eindrücklich sichtbar gemacht. In vier Bereichen erläutern die Wissenschaftler des Liebieghauses, Harald Theiss (Leiter Restaurierung) und Stefan Roller (Sammlungsleiter Mittelalter), die charakteristischen Eigenschaften des Materials Alabaster sowie einzelne Schritte der kunsttechnologischen Analyse. Daneben verdeutlichen sie die Herausforderungen der Restaurierung des hochempfindlichen Materials und setzen sich mit Fragen zur Bildhauertechnik sowie der ursprünglichen Farbigkeit des Kunstwerks auseinander. Den Höhepunkt der Sonderausstellung markiert die Präsentation des Meisterwerks in einem maßgefertigten 4,0 × 3,5 Meter großen Display, dessen Form sich an zeitgenössischen niederländischen Altären orientiert. Zur Ausstellung wird eine Publikation im Deutschen Kunstverlag erscheinen, in der die Ergebnisse der mehrjährigen Forschungen ergänzt durch kunsthistorische Beiträge zusammengefasst werden. Es ist die erste Monografie zum Rimini-Altar.

„Es war eine große Mission, zu der wir uns vor mehr als vier Jahren entschieden haben: die Restaurierung des Rimini-Altars, eines der weltweit bedeutendsten und fragilsten Kunstwerke der Liebieghaus Skulpturensammlung aus Alabastergestein. Durch intensive Forschungs- und Restaurierungsarbeit im Frankfurter Liebieghaus, dem Austausch mit führenden internationalen Wissenschaftseinrichtungen und der großzügigen Unterstützung unserer Förderer konnte die ‚MISSION RIMINI‘ schrittweise gelingen. Mit der Ausstellung und der begleitenden Publikation möchten wir die gesammelten Erfahrungen und Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Die neue Präsentation des Kunstwerks bietet unseren Besucherinnen und Besuchern nun eine Vorstellung von der ursprünglichen edlen Materialerscheinung des Rimini-Altars. Das Liebieghaus hat einen neuen Glanzpunkt in seiner Sammlung,“ so Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung.

Foto: Meister des Rimini Altars. Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430. Drei Apostel nach, während und vor der Restaurierung (v.l.n.r.). Alabaster, geringe Reste alter Fassung. Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main. Foto: Liebieghaus Skulpturensammlung



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