Vorsprung Frankfurt - Jüdischer Friedhof: Sanierung der Grabmale

Viele der zum Teil Jahrhunderte alten Grabsteine haben sich im Laufe der Zeit gelockert und sind nicht mehr standsicher. In enger Abstimmung mit der jüdischen Gemeinde, dem Regierungspräsidium Darmstadt und den Denkmalbehörden lässt das Grünflächenamt die Grabmale richten.

Bei einer Zustandserfassung der etwa 15.000 Grabsteine im Jahr 2018 hatte sich das ganze Ausmaß der Schäden gezeigt: An mehr als 2000 Grabmalen müssen Sicherungsarbeiten durchgeführt werden, darunter auch große mehrteilige Grabmale und Grabsteine mit aufgesetzten Elementen. „Die Schäden sind vielfältig“, sagt Simone Jacob, stellvertretende Leiterin des Grünflächenamtes. „In den meisten Fällen müssen brüchige Fundamente erneuert und mit dem Grabmal verschraubt werden. Manche Grabsteine sind auch gebrochen. Sie werden fachgerecht geklebt und stabilisiert.“ Bei anderen Grabmalen haben sich zudem Schmuckelemente gelockert und müssen neu befestigt werden, so Jacob. Aufgrund der Menge der beschädigten Grabmale werden die Restaurierungsarbeiten auf mehrere Jahre verteilt. Bereits 2019 wurden 181 Grabmale befestigt. Dieses Jahr werden weitere 400 Grabmale instand gesetzt. Für die Arbeiten wurden drei Steinmetzbetriebe beauftragt.

Der etwa 7,4 Hektar große Jüdische Friedhof in der Rat-Beil-Straße wurde 1828 angelegt und grenzt an den Hauptfriedhof. Auf dem Friedhof sind unter anderem Mitglieder der Frankfurter Bankiersfamilie Rothschild und zahlreiche Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurts bestattet, die im Laufe des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Stadt tätig waren. Einige werden weit über Deutschland hinaus verehrt, sodass orthodoxe Juden aus der ganzen Welt ihre Grabmale auf dem Friedhof aufsuchen. Auch das Grab des Mediziners und Nobelpreisträgers Paul Ehrlich (gestorben 1915) befindet sich auf dem Friedhof.



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