Vorsprung Frankfurt - 2000 neue Fahrradstellplätze: Stadt knackt Zielmarke

2000 neue Fahrradstellplätze: Stadt knackt Zielmarke

Innenstadt
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Wer häufig an der S-Bahn-Haltestelle Ostendstraße ein- und aussteigt, wird es schon bemerkt haben: Die Stadt Frankfurt am Main hat auf der Südseite die alte Fahrradabstellanlage entfernt und eine neue errichtet. Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne)nennt den Grund: „Wir haben aufgestockt – und das gleich dreifach: von ursprünglich 16 Abstellmöglichkeiten auf 48, die sich auf zwei Ebenen verteilen. Auf einer Seite der Doppelstockanlage lassen sich Räder nun auch auf der oberen Etage abstellen.“

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Die alte Anlage war regelmäßig ausgelastet. „Wer keinen Platz mehr bekam, musste sein Fahrrad notgedrungen am Gitter entlang des Treppenabgangs zur S-Bahn befestigen – kein idealer Zustand. Mit mehr Stellplätzen entlasten wir die Haltestelle Ostendstraße“, sagt Stadtrat Majer. Für die Anlage samt Material- und Installationskosten investiert die Stadt Frankfurt zirka 50.000 Euro.

Die neue Doppelstockanlage an der Ostendstraße ist bereits die 22. ihrer Art im Frankfurter Stadtgebiet, die an Knotenpunkten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) errichtet wurden. Alle zusammen bieten Platz für knapp 1000 Räder. Mit der Installation solcher Anlagen an Knotenpunkten des ÖPNV wirkt die Stadt einem Phänomen entgegen, das durch die Verkehrswende nochmals verstärkt wird: Die Zahl der Fahrräder nimmt zu, während es mancherorts nicht genug Abstellmöglichkeiten gibt. Um dem steigenden Bedarf nachzukommen, hat die Stadt Frankfurt im Stadtverordnetenbeschluss „Fahrradstadt Frankfurt“ nach „Einigung mit dem Radentscheid“ die Zielmarke von jährlich 2000 neuen Fahrradabstellmöglichkeiten festgelegt. „Dieses Ziel haben wir auch im Jahr 2021 wieder erreicht“, berichtet Mobilitätsdezernent Majer und kündigt an: „Wir setzen unseren Kurs, Frankfurt grundlegend für den Radverkehr zu verbessern, 2022 weiter fort.“ Für das Jahr 2022 plant die Stadt Frankfurt die Installation einer Doppelstockanlage am Heddernheimer Steg. Zahlreiche Bereiche im Stadtgebiet, insbesondere auf den geplanten fahrradfreundlichen Nebenstraßen, werden mit weiteren Fahrradbügeln ausgestattet.

Fahrradparkplätze in Frankfurt: zentral und dezentral

Die Zahl der mittlerweile über 2000 neu geschaffenen Fahrradparkplätze setzt sich einerseits zusammen aus Abstellmöglichkeiten an zentralen Orten, wie zum Beispiel der überdachten Doppelstockanlagen an ÖPNV-Haltestellen, sowie Fahrradgaragen, in denen Fahrräder eingeschlossen und E-Bikes geladen werden können. Über 90 Prozent machen jedoch die sogenannten dezentralen Abstellmöglichkeiten aus. In der Praxis sind das Fahrradbügel, die wohnortnah installiert werden. Sie haben den Vorteil, dass das Rad direkt vor der Haustür, an Geschäften, Restaurants und dergleichen abgestellt werden kann. „Mit wohnortnahen Abstellmöglichkeiten machen wir das Transportmittel Fahrrad deutlich zugänglicher und üben damit einen positiven Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl der Frankfurter aus“, sagt Majer.

Die Planungen und Standortvorschläge für neue Fahrradabstellmöglichkeiten werden zu einem großen Teil vom Radfahrbüro im Straßenverkehrsamt erarbeitet. Auch das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) ermittelt passende Standorte. Vorschläge kommen häufig auch von den Ortsbeiräten. Die Baubezirke des Amtes für Straßenbau- und Erschließung kümmern sich schließlich um die Ausführung. Bei der Standortwahl der dezentralen Fahrradabstellmöglichkeiten liegt der Fokus auch auf der Förderung des Fußverkehrs. Mit der richtigen Wahl des Standorts lässt sich verhindern, dass Autos – etwa auf Gehwegen oder Straßenecken – falschparken. An Eckbereichen ordnet das Radfahrbüro Fahrradbügel so an, dass die Laufachsen frei bleiben. Davon profitieren vor allem kleine Kinder, Menschen mit eingeschränkter Sehkraft, Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen.

Foto: Die neue Doppelstockanlage an der Haltestelle Ostendstraße (Südseite/Hanauer Landstraße) befindet sich direkt an der Treppe zur S-Bahn. So ist ein schnelles Umsteigen möglich, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: ASE/Schempp



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