Vorsprung Frankfurt - Für ein Gewerbegebiet im Frankfurter Norden wird der GrünGürtel erweitert

Für ein Gewerbegebiet im Frankfurter Norden wird der GrünGürtel erweitert

Nieder-Eschbach
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Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat am Freitag, 25. September, das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm (GEP) und den GrünGürtel-Park Nieder-Eschbach–Rahmenplan beschlossen und damit eine wichtige Entscheidung zur Stadtentwicklung getroffen. Die Vorlagen gehen nun zur Beratung und Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung zu.

„Wir haben hiermit einen wichtigen Schritt für die Stadtentwicklung getan. Das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm bildet die Grundlage der Stadtentwicklungsplanung zur Flächensicherung und -vorsorge für Industrie und Gewerbe in Frankfurt. Es ist damit bei der Aufstellung der Bauleitpläne als selbstbindender Abwägungsbelang zu berücksichtigen“, erläutert Planungsdezernent Mike Josef. „Zugleich haben wir beschlossen, ein neues Gewerbegebiet zu prüfen und bei dessen Realisierung den GrünGürtel deutlich zu erweitern. Damit zeigen wir, dass wir in der Stadtplanung im Sinne des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts die Grünentwicklung immer mitdenken und umsetzen.“

„Mit dem Beschluss zum GEP sichert der Frankfurter Magistrat langfristig bestehende Gewerbeflächen im Stadtgebiet. Das ist vor dem Hintergrund vielfältig gestiegener Flächenansprüche durch eine wachsende Bevölkerung wichtig, um Arbeitsplätze aus Industrie und Handwerk in der Stadt erhalten zu können. Mit einer aktiven Gewerbeflächenpolitik bieten wir unseren Unternehmen und Betrieben dringend benötigte Expansions- und Wachstumsmöglichkeiten. Es freut mich ganz besonders, dass wir mit dem GEP auch die Weichen für die Prüfung eines neuen Gewerbegebiets an der Autobahn am Rande von Nieder-Eschbach gestellt haben,“ sagt Wirtschaftsdezernent Markus Frank. Denn der Masterplan Industrie hat in seinem Räumlich-funktionalen Entwicklungsprogramm einen entsprechenden Flächenbedarf aufgezeigt.

Umweltdezernentin Rosemarie Heilig betont: „Mit dem GrünGürtel-Park Nieder-Eschbach setzen wir endlich die langjährige Forderung aus den Stadtteilen und eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um. Mit dem GrünGürtel-Park soll der Weg einer behutsamen ökologischen Aufwertung und Gestaltung dieses Landschaftsraums weitergegangen werden. So wird die überwiegende landwirtschaftliche Nutzung bewahrt und die Erholungsmöglichkeiten sowie das Landschaftsbild erhalten.“

Um den Bedarf an Gewerbeflächen zu decken, soll in Frankfurt mindestens ein neues Gewerbegebiet entwickelt werden. Nördlich der Züricher Straße soll die Eignung des Areals als Gewerbestandort geprüft werden. Kommt es zu einer Planung, wird sichergestellt, dass zwischen einem neuen Gewerbegebiet „Züricher Straße“ und der Ortsrandlage Nieder-Eschbach Freiflächen in ausreichendem Umfang erhalten bleiben, um insbesondere deren klimatische Funktion aufrechtzuerhalten und als GrünGürtel-Park Nieder-Eschbach gesichert werden. Mögliche Eingriffe müssen qualitativ und zusammenhängend im Frankfurter Norden ausgeglichen und in den GrünGürtel-Park Nieder-Eschbach aufgenommen werden.

Für eine Reihe von Gewerbelagen sollen Bebauungspläne aufgestellt werden, die der Sicherung und Entwicklung der Industrie- und Gewerbegebiete dienen. In Aufmerksamkeitszonen um Industrie- und Gewerbegebiete sollen bei heranrückender Wohnbebauung beziehungsweise zu genehmigenden Wohnbauvorhaben das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme gegenüber dem industriellen beziehungsweise gewerblichen Bestand besondere Berücksichtigung finden. Für Industriestandorte werden 500 Meter, für Hafen- und Logistikstandorte 300 Meter und für Gewerbestandorte 100 Meter definiert. Das dient sowohl der Gewährleistung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnissen als auch der Sicherung bestehender Gewerbe- und Industriestandorte.

Für bestimmte Entwicklungsräume in Fechenheim, Griesheim und Rödelheim sollen dialogorientiert städtebauliche Konzepte erarbeitet werden, die die Aktivierung von gewerblichen Flächenpotenzialen zum Ziel haben. Die Entwicklungsräume fassen Standorte zusammen, in denen ein hoher Handlungsbedarf besteht. Sie sind einerseits durch sehr komplexe Problemlagen, andererseits durch erhebliche Flächenpotenziale (unter anderem ungenutzte oder mindergenutzte Flächen) gekennzeichnet.

Der Magistrat wird beauftragt, beim Land Hessen und gegebenenfalls dem Bund auf eine deutlich verbesserte Anbindung der Gewerbegebiete im Entwicklungsraum Rödelheim/Sossenheim an die Bundesautobahnen im Bereich des Nordwestkreuzes Frankfurt hinzuwirken. Außerdem sollen die Erfahrungen aus dem Modellprojekt zur Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbegebietes evaluiert und neue mögliche Standorte für weitere Standortmanagements sondiert werden, um die Entwicklung von Bestandsgebieten zu begleiten. Mit den Erfahrungen aus dem nachhaltigen Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach soll außerdem die Entwicklung eines Pilotprojekts „Nullemissions-Gewerbepark“ in Frankfurt geprüft werden.

Liegenschaften im Eigentum der Stadt Frankfurt und ihrer Eigenbetriebe, die sich in Lagen der Standorttypen Industrie- und Gewerbestandort sowie Häfen und Logistikstandort befinden, werden nur in begründeten Ausnahmefällen für ausnahmsweise zulässige Nutzungen im städtischen Interesse veräußert oder verpachtet. Dies gilt auch für Beherbergungsstätten, da diese bodenpreiswirksam und nicht auf Industrie- und Gewerbegebiete angewiesen sind.

Der Magistrat soll neue Gewerbegebiete entwickeln und ein Wirtschaftsflächenkonzept erarbeiten, sich für eine verstärkte regionale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung einsetzen sowie die Einrichtung einer Gesellschaft für die Gewerbeflächenentwicklung vorzubereiten: Die Gesellschaft soll den Erwerb, die Entwicklung, die Bewirtschaftung und die Vermarktung von Schlüsselgrundstücken, Problemliegenschaften oder kompletten Gewerbegebieten, insbesondere in den benannten Entwicklungsräumen sowie in Gebieten mit eingerichteten Standortmanagements umsetzen. Eine Möglichkeit besteht in der Erweiterung des Geschäftszwecks bestehender kommunaler Gesellschaften oder Beteiligungen.



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