Gerüst am Turm der Dreikönigskirche erreicht volle Höhe

Nach Abschluss der Montagearbeiten informierten sich Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker sowie Baudezernent Jan Schneider über den Gerüstbau und die Sanierung der markanten Kirche am südlichen Mainufer.

In den kommenden Jahren werden unter anderem Schäden an der Fassade behoben und das Dach neu eingedeckt. Insgesamt investiert die Stadt Frankfurt am Main rund 3,2 Millionen Euro in das Baudenkmal.

„Frankfurt am Main ist eine moderne Metropole, die stolz auf ihr kulturelles Erbe ist. Die Dreikönigskirche symbolisiert dieses Erbe. Daher ist es mir ein großes persönliches Anliegen, sie zu pflegen und zu bewahren“, sagt Kirchendezernent Becker. „Zudem erfüllt die Stadt Frankfurt am Main ihre Verpflichtungen aus dem Dotationsvertrag von 1830, als die Freie Stadt Frankfurt für insgesamt acht Innenstadtkirchen sich bereit erklärte, die Kirchengebäude und Zugehörungen wie die Orgel und dergleichen fortwährend in gutem Stand [zu] halten.“

Baudezernent Jan Schneider betonte: „Der Bau des Gerüstes an der Dreikönigskirche war technisch und konstruktiv eine ganz besondere Herausforderung. Das fertige Produkt ist schon von weitem zu sehen und signalisiert: Frankfurt kümmert sich um seine Baudenkmäler. Beim Amt für Bau und Immobilien ist diese Aufgabe in guten Händen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben umfangreiche Erfahrungen mit historischer Bausubstanz und gewährleisten mit ihrem engagierten Einsatz, dass wir nach Abschluss der Sanierung ein Schmuckstück am Mainufer haben werden.“

2011 bis 2015 wurden bereits Fassade und Dach des Kirchenschiffes in zwei Bauabschnitten instandgesetzt. Der Turm bildet den dritten und letzten Abschnitt der Sanierung des neogotischen Gebäudes. Eine besondere Herausforderung stellte dabei bereits der Bau des Gerüsts dar. Aus statischen Gründen wurde es in zwei Teilen montiert. Der obere Teil steht auf einer Trägerplattform, die in rund 30 Meter Höhe errichtet wurde. Dazu wurden vier Stahlträger, die jeweils zwölf Meter lang und vier Tonnen schwer sind, durch das Mauerwerk des Turms hindurchgesteckt. Ab einer Höhe von etwa 45 Meter wechselt das Gerüst seine Form, um die Windangriffsfläche zu reduzieren: Der Grundriss ist dann nicht mehr quadratisch, sondern passt sich der oktogonalen Form des Turmhelms an.

Ziel der Sanierung ist es, die intakte historische Bausubstanz zu erhalten und die geschädigten und verwitterten Bauteile unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Anforderungen und unter Beachtung der Standsicherheit instandzusetzen. Dabei werden historische Bautechniken angewandt. Derzeit sind Steinmetze dabei, Schäden an der Natursteinfassade auszubessern. Die Schieferdeckung des Turmdaches wird ersetzt, das Kreuz mit Wetterhahn auf der Turmspitze wird abgenommen und restauriert. Dafür laufen aktuell die Vorbereitungen.

Zudem werden Verglasungen repariert, die Böden der Balkone abgedichtet und die innenliegende Stahlkonstruktion beschichtet. An den Glocken werden die Läutemaschine und teilweise die Klöppel ausgetauscht, die Schalllamellen am Glockenstuhl werden ersetzt. Die Zifferblätter der Turmuhr sind in einem guten Zustand, werden aber trotzdem abgenommen, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Mitte 2023 sollen die Sanierungsarbeiten beendet sein. Das aufwendige Gerüst kann voraussichtlich schon 2022 wieder abgebaut werden.

Foto: Baugerüst am Turm der Dreikönigskirche in Sachsenhausen.
Foto: Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker und Baudezernent Jan Schneider auf dem Turmgerüst der Dreikönigskirche in Sachsenhausen.
Foto: Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker und Baudezernent Jan Schneider vor der Dreikönigskirche in Sachsenhausen. Fotos: Stadt Frankfurt/Maik Reuss