Vorsprung Frankfurt - Empowerment durch Familie

Im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) werden hierfür insgesamt 41 Millionen Euro investiert. „Wir unterstützen mit dem EU-geförderten Programm vor allem diejenigen, die den rasanten Wandel ohne individuelle Unterstützung kaum bewältigen können und stärken gleichzeitig die hessische Arbeitsmarktförderung“, erklärt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Das umfangreiche Programm werde neue Perspektiven eröffnen und zu einer stabilen, nachhaltigeren und digitaleren Erholung des Arbeitsmarkts beitragen.

Zu den geförderten Maßnahmen zählt das von der Frankfurter Bildungsprofis gGmbH für den Stadtteil Sossenheim aufgelegte Projekt „Unterstützungspotenzial von Familien gezielt für die Integration in Arbeit und Ausbildung aktivieren – neue Kooperation im Quartier“. Das Arbeitsmarktprojekt richtet sich an durch die Corona-Pandemie benachteiligte Familien von langzeitarbeitslosen Personen, prekär Beschäftigten sowie von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen.

Über die 15-monatige Projektlaufzeit sollen 80 Bedarfsgemeinschaften (BGs), sprich Familien aus Frankfurt Sossenheim und angrenzenden Stadtteilen, durch ein Familiencoaching und das etablierte Quartiersmanagement bis zu drei Monate individuell begleitet werden. Damit streben die Bildungsprofis die Stärkung der individuellen und strukturellen Resilienz von arbeitslosen Menschen an; sie setzen auf den Aufbau von Ressourcen in der Familie und darauf, dass die Familie beim Integrationsprozess in Arbeit unterstützt. „Familien mit erwerbslosen Mitgliedern der Bedarfsgemeinschaft stehen während der Pandemie besonders unter Druck und können häufig wenige Hilfestelllungen für sich erschließen. Hier wollen wir mit konkreten, individualisierten Angeboten unterstützen. Durch den familienzentrierten Ansatz werden die Bedürfnisse aller Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft berücksichtigt“, erklärt Viviane Petri, stellvertretende Geschäftsführerin und Projektleiterin bei den Bildungsprofis das innovative Konzept. Die systemische Beratung zielt auf den Abbau von familiären Vermittlungshemmnissen und umfasst auch die Berufsorientierung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sowie die Erarbeitung von Qualifizierungsschritten. Dazu zählen Bewerbungstrainings, Sprach- und Gesundheitsförderung sowie die Vermittlung von digitalen Kompetenzen.

Bei REACT-EU geht es dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) auch darum, innovative Konzepte zu erproben bzw. Strukturen und Netzwerke in der hessischen Arbeitswelt zu entwickeln, die über die Projektlaufzeit hinaus wirken. Für das Projekt der Bildungsprofis gGmbH – wie für die anderen Projekte zum Bedarfsgemeinschaftscoaching – bündelt die Koordinationsstelle „Family Fit“ deshalb die gesammelten Erkenntnisse zur Erprobung aufsuchender und quartiersbezogener Arbeit sowie systemisch-beratender Ansätze und stellt diese Akteur*innen der hessischen Arbeitswelt zur Verfügung. So soll beim Integrationsprozess in Arbeit die gesamte Familie noch systematischer berücksichtigt werden.

Hintergrund

Dem HMSI stehen zur Bewältigung der sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie in Hessen 41 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für inhaltliche Interventionsmaßnahmen zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2022 werden die aus dem Programm REACT-EU („Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“, „Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas“) stammenden Mittel nach aktuellem Planungsstand noch einmal auf dann insgesamt rund 54 Millionen Euro erhöht. Das Arbeitsmarktprojekt der Bildungsprofis gGmbH wird mit mehr als 650.000 Euro gefördert. Die Projektlaufzeit endet Ende 2022.

Insgesamt 24 Projekte in Hessen werden aus REACT-EU-Mitteln gefördert. In 22 von 26 hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten werden diese Maßnahmen ausgerollt. Sechs der geförderten Projekte sind hessenweit angelegt. „Indem wir mit REACT-EU 24 hessische Projekte unterstützen, setzen wir Impulse, die zu weiteren Förderungen überleiten“, ergänzt Minister Klose. Diese sind im Rahmen der neuen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) ab Mitte 2022 möglich.

Thematisch bilden die Förderschwerpunkte heute und in Zukunft die zentralen gesellschaftlichen Transformationsprozesse um Digitalisierung, Migration und Nachhaltigkeit ab. So reichen die Projekte von der Sicherung und qualitativen Aufwertung des digitalen Lernens bei Bildungs- und Qualifizierungsträgern über die Förderung digitaler Kompetenzen von Benachteiligten bis hin zur Stärkung der Resilienz von Erwerbslosen und Beschäftigten. Zudem werden innovative Konzepte der beruflichen Sprachförderung und ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf gefördert.

Ausführliche Informationen zum Programm REACT-EU und zu den 24 hessischen Förderprojekten sind abrufbar unter: https://arbeitswelt.hessen.de/foerder-initiative-react-eu/



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