Der Vortrag findet online um 18 Uhr auf dem Youtube-Kanal der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte unter dem Link https://youtu.be/UG-xaq7Q_3g statt.
Im Mai 1937 wurde im Frankfurter Auktionshaus Hugo Helbing die Gemäldesammlung von Ernst (1862–1944) und Gertrud (1872–1944) Flersheim versteigert. Die Familie Flersheim lebte Frankfurt bis in die NS-Zeit über mehrere Generationen hinweg. Angesichts zunehmender antisemitischer Repressionen musste das Ehepaar nach Amsterdam fliehen und in diesem Zusammenhang wesentliche Teile seiner Kunstsammlung verkaufen. In den Niederlanden wurden die beiden inhaftiert und starben 1944 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Nach 1945 bemühte sich Edith Eberstadt (geb. Flersheim) um die Rückerstattung der Objekte aus der Kunstsammlung ihrer Eltern. Einige Gemälde in Privatsammlungen und öffentlichen Museen konnten ausfindig gemacht werden und es kam zu gütlichen Einigungen und Restitutionen. So zuletzt im Mai 2020, als der Verein zur Förderung der bildenden Kunst in Wiesbaden das als Dauerleihgabe im Museum Wiesbaden befindliche Gemälde „Prozession im Gebirge“ von Adolf Hölzel an die Erben der Familie Flersheim übergab.
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Kulturgüter, Provenienzen und Restitution: aus Frankfurter Museen, Sammlungen und Haushalten“, die die Gesellschaft für Frankfurter Geschichte zusammen mit dem Institut für Stadtgeschichte veranstaltet. Eine Voranmeldung zum Videovortrag ist nicht erforderlich, das Angebot ist kostenlos. Weitere Informationen finden sich unter http://www.stadtgeschichte-ffm.de im Internet.