Vorsprung Frankfurt - Implantieren Festival

Implantieren Festival

Kunst
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Die im Rahmen des „Implantieren Festivals“ am Samstag, 22., und Sonntag, 23. August, um 18 Uhr auf dem Vorplatz des Historischen Museums Frankfurt gezeigte Arbeit „Takdir. Die Anerkennung“ der Künstlerin Ülkü Süngün, ist eine Auseinandersetzung mit dem Gedenken an Opfer rechter Gewalt.

In dieser partizipativen Performance bringt die Künstlerin interessierten Passanten in einer Eins-zu-eins-Situation, die korrekte Aussprache der Namen der zehn Mordopfer des NSU bei. Nach einem Lauttraining für die türkische Aussprache von Buchstaben wie „r“ „z“, „ı“, „ç“ als Vorübung, werden die einzelnen Namen der Opfer zunächst von der Künstlerin vorgesprochen, dann von den Teilnehmern nachgesprochen, individuell korrigiert und gemeinsam, über Lautsprecher verstärkt, vorgetragen. Im Akt des repetitiven Aussprechens der zehn Namen – im Chor der Teilnehmenden – klingen Erinnerung und Anerkennung an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter nach. Das Projekt versteht sich als kritische Reflexion über Praktiken der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum im Zusammenhang mit den NSU-Morden.

Im Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) wird die partizipative Performance zudem im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung sowie eines Workshops am 22. August von 10 bis 13 Uhr in den Kontext der Arbeit von Frankfurter Initiativen gestellt. Einerseits geht es dabei in einer Podiumsdiskussion um Gedenken und Erinnerungsarbeit zu Opfern rechter Gewalt. Formen der Solidarität und des Empowerments stehen hierbei im Vordergrund. Andererseits werden in einem Workshop Gentrifizierungs- und Verdrängungsprozesse aus der Perspektive von rassifizierten Menschen hinterfragt und analysiert sowie Möglichkeiten der Gegenwehr durch Initiativen und Kampagnen am Beispiel des Frankfurter Gallus sowie des Bahnhofsviertels diskutiert und als Praktiken einer solidarischen Stadtgesellschaft vorgestellt.

Im Vorfeld ist eine Anmeldung zur Diskussionsveranstaltung wie zum Workshop am 22. August von 10 bis 13 Uhr in den Räumen des AmkA, stadtRAUMfrankfurt, Mainzer Landstraße 293, notwendig. Diese kann formlos unter Nennung des Namens sowie einer Kontaktadresse per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erfolgen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Für den Workshop wird jedoch um ein Statement zu stadtpolitischen oder aktivistischen Interessensschwerpunkten gebeten.

Die Arbeit „Takdir. Die Anerkennung“ wird am 22. und 23. August jeweils um 18 Uhr auf dem Vorplatz des Historischen Museums Frankfurt zu sehen sein. Eine Reservierung ist hierfür nicht erforderlich. Zudem lädt das Performance Festival Implantieren 2020 vom Verein ID_Frankfurt von Donnerstag, 20. August, bis Sonntag, 6. September, in Frankfurt, Darmstadt und Offenbach zur Begegnung mit weiteren künstlerischen Arbeiten der freien Szene im öffentlichen Raum ein. Es bündelt so die bemerkenswerte Dichte und Kompetenz in den Bereichen Performance, Tanz und Theater in Frankfurt und dem Rhein-Main Gebiet.

Implantieren ist ein biennal stattfindendes Performance-Festival vom Verein ID_Frankfurt (Independent Dance and Performance) und Teil von „Festivalfriends“ ein Verbund regionaler Festivals der freien darstellenden Künste. Weitere Informationen finden sich unter http://www.implantieren-festival.de im Internet.



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