Vorsprung Frankfurt - Nur für kurze Zeit: Alt und Neu nebeneinander

Nur für kurze Zeit: Alt und Neu nebeneinander

Riederwald
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Bis die neue Lahmeyerbrücke richtig fertiggestellt ist, wird es noch eine Weile dauern. Dessen ungeachtet erfüllt sie schon jetzt ihre Bestimmung: Sie verbindet die Siedlung Riederwald mit der Hanauer Landstraße und sorgt so für eine schnelle Verbindung für den Fuß- und Radverkehr. Verkehrsdezernent Klaus Oesterling hat am Mittwoch, 1. Juli, die offizielle Verkehrsfreigabe erteilt.

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„Die neue Lahmeyerbrücke ist mit einer Breite von vier Metern komfortabler und zudem, wenn alle Arbeiten im Herbst abgeschlossen sind, von beiden Seiten komplett barrierefrei zu erreichen. Viele Radfahrerinnen und Radfahrer nutzen die Verbindung täglich und sparen so Zeit, Kraft und Nerven, wenn sie ohne abzusteigen weiterfahren können. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein, um die Voraussetzungen für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern“, sagte der Verkehrsdezernent.

Oberbürgermeister Peter Feldmann, kurzfristig wegen eines dringenden Termins verhindert, liegt der Neubau der Lahmeyerbrücke am Herzen. Er entsendet seine besten Grüße: „Es ist ein besonderer Moment: Die alte und die neue Lahmeyerbrücke stehen direkt nebeneinander. Die alte Brücke stammt noch aus einer Zeit, in der industrielle Produktion maßgeblich für unseren Osten Frankfurts bestimmend war. Mit der neuen Lahmeyerbrücke investieren wir in die Zukunft unserer Stadt und somit in die langfristige Leistungsfähigkeit unserer Wirtschafts-und Verkehrsinfrastruktur.“

Eine Verschnaufpause gibt es derweil auf der Baustelle nicht, denn die verkehrsärmere Zeit in den Sommerferien auf den Gleisen unterhalb der Brücke nutzt das ausführende Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), um bereits kommendes Wochenende mit dem Rückbau der alten Brücke zu beginnen. Weitere Priorität hat die Anbindung der Brücke sowohl auf der Nord- als auch Südseite. Auf der Südseite – also unmittelbar an die Hanauer Landstraße angrenzend – wird neben der barrierefreien Rampe auch die bestehende Treppe erneuert, so dass Fußgängerinnen und Fußgänger ihren Weg verkürzen können. Wenige Sperrtage sind vorgesehen, um eine Hilfsbrücke nach den Sommerferien auszuheben und direkt an den Weg anzuschließen. Zum Abschluss im Herbst steht noch die Herstellung der Deckschicht auf der Brücke und des Weges auf der Südseite an, was zwei weitere Sperrtage bedeutet. Davon abgesehen kann die neue Brücke ungehindert genutzt werden.

Die Stadt Frankfurt hat ein umfassendes Brückenbauprogramm aufgesetzt mit dem Ziel, strukturiert und systematisch den städtischen Brückenbestand zu erneuern. „Die Lahmeyerbrücke ist ein weiterer Beleg für den Erfolg unseres Programms, das sukzessive fortgeschrieben wird. Gerade aufwendige Projekte erfordern einen langen Atem und eine langfristige Denkweise“, sagte Oberbürgermeister Feldmann in seinem Gruß. Sein Magistratskollege, Stadtrat Oesterling, ergänzte: „Die Erfordernisse, die etwa mit dem Bau der Nordmainischen S-Bahn verbunden sind, sind hier bereits berücksichtigt und zeugen von der Komplexität städtischer Verkehrsplanung.“

Wenn auch marode, machte die alte Lahmeyerbrücke optisch etwas her. Sie war auf ihrer Länge von rund 160 Metern nicht gradlinig, sondern bogenförmig geschnitten, um über die Gleisanlagen zu führen. Der Hafenbetrieb wurde im Jahr 2007 eingestellt, seitdem diente der Altbau ausschließlich als Verbindung für Fußgänger und Radfahrer. Eine Instandsetzung des Bauwerks hätte sich weder finanziell noch mit Blick auf zeitgemäße Erfordernisse gelohnt. Fest stand nur: Die Stadt Frankfurt erhält diese Wegebeziehung, entsprechend wurde sie in das Brückenbauprogramm aufgenommen.

Die neue Lahmeyerbrücke wurde unmittelbar westlich neben der alten gebaut und übernimmt ihren bogenförmigen Zuschnitt. Im Unterschied zum Vorgänger steht dem Fuß- und Radverkehr nun eine Breite von vier Metern zur Verfügung. Die Brücke selbst besteht aus wetterfestem Cortenstahl. Auf den Stahlkörper sind Betonfertigteile verbaut, die zusätzlich mit Beton vergossen wurden. Die ebenfalls rund 160 Meter lange Brücke liegt auf zwei Beton-Widerlagern und zwei Rundstahlstützen. Ein Hingucker in den Abendstunden ist die Beleuchtung auf der Brücke, die in den Handlauf integriert ist.

Die Kosten für das Bauprojekt liegen bei insgesamt rund 10 Millionen Euro. Das Land Hessen beteiligt sich an dem Neubau mit 2,6 Millionen Euro.



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