Vorsprung Frankfurt - Highlights im Spielplan der Frankfurter Oper

Highlights im Spielplan der Frankfurter Oper

Musik
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Vor dem Hintergrund der Einschränkung des Proben- und Spielbetriebs durch die Corona-Krise wird die geplante Frankfurter Erstaufführung von Jacques Offenbachs Die Banditen in eine der kommenden Spielzeiten verschoben.

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LA SERVA PADRONA (DIE MAGD ALS HERRIN)
Intermezzo in zwei Teilen von Giovanni Battista Pergolesi
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Stattdessen präsentiert das Haus am Willy-Brandt-Platz das heitere Intermezzo in zwei Teilen La serva padrona (Die Magd als Herrin) von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) in Kombination mit dem Stabat mater, einer geistlichen Komposition des gleichen Tonsetzers. Bei aller Unterschiedlichkeit der Sujets bzw. der Gattungen ging Pergolesi mit dem in der Opera buffa erprobten „galanten Stil“ auch an das Stabat mater heran, was ihm immer wieder zum Vorwurf gemacht wurde, aber gleichzeitig auch die ungeheure Beliebtheit des Werks beförderte.

Zum Inhalt der Serva padrona: Seit Jahren lebt Serpina als Haushälterin bei Uberto. Doch nun beansprucht sie, nicht länger als Domestikin behandelt zu werden. Mit List und schlagfertigem Charme setzt die gewitzte junge Dame alles daran, Ubertos Frau zu werden. Dazu sichert sie sich erfolgreich die Unterstützung Vespones, des Dieners von Uberto. – Das Stabat mater dolorosa („Die Mutter stand mit Schmerzen“) beschwört auf poetische Weise das Bild Marias, die den Kreuzestod ihres Sohnes Jesus miterleben muss. Die mittelalterlichen lateinischen Verse wurden häufig vertont. Vielgespielt ist bis heute die Komposition Pergolesis, welche sich durch große Schlichtheit und Innigkeit auszeichnet.

Sonntag, 18. Oktober 2020, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Premiere / Frankfurter Erstaufführung

Weitere Vorstellungen: 22., 30. Oktober 2020 sowie im November und Dezember 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen im Oktober 2020 um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 182 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

XERXES
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel (gekürzte Fassung)
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Xerxes von Georg Friedrich Händel (1685-1759) feierte in der Sicht von Tilmann Köhler am 8. Januar 2017 Premiere an der Oper Frankfurt und war bei Publikum und Presse gleichermaßen erfolgreich. So konnte man im Main-Echo Aschaffenburg lesen: „Ein furioser Zauber, von dem man auch nach gut drei Stunden reiner Spieldauer nicht genug bekommen konnte. Es hätte einfach so weiter gehen können mit all den Arien, mit der traumhaften Musik. (…) Regisseur Tilmann Köhler hat aus den gut drei Stunden Musiktheater ein kurzweiliges Vergnügen gemacht.“ Und trotzdem zeigt die Oper Frankfurt Corona-bedingt eine gekürzte Fassung.
Die dreiaktige Handlung um die Unlenkbarkeit der Herzen, die mit dem berühmten Largo Xerxes’ („Ombra mai fù“) beginnt, spielt in Persien: Der junge König Xerxes hat Prinzessin Amastre verlassen und sehnt sich nach einer neuen Liebe: Romilda, die Tochter des Fürsten und Feldhauptmanns. Diese liebt aber seinen Bruder Arsamene. Ausgerechnet von ihm verlangt Xerxes, der Brautwerber zu sein. Arsamene weigert sich, warnt Romilda und wird zur Strafe vom König verbannt. Der möchte Romilda zur Hochzeit zwingen und Arsamene töten lassen. Seine Verlobte Amastre will ihn unterdessen nicht aufgeben und zieht in ihrer Liebesnot als Soldat verkleidet in den Krieg. Am Ende der komplexen Handlung um Missverständnisse und die Wirrungen der Liebe bereut Xerxes und bittet um Verzeihung. Romilda und Arsamene sowie Amastre und Xerxes finden wieder zueinander.
Die musikalische Leitung dieser zweiten, den Corona-Bedingungen angepassten Wiederaufnahme hat mit Roland Böer kein Unbekannter an der Oper Frankfurt inne. Ihr war er anfangs als Solorepetitor und von 2002 bis 2008 als Kapellmeister verbunden. Roland Böer ist seit 2009 musikalischer Leiter und seit 2015 auch Künstlerischer Direktor des Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano. Seit der Spielzeit 2018/19 ist er für drei Jahre Erster Gastdirigent des Mikhailovsky-Theaters in Sankt Petersburg. Zu den Neubesetzungen aus dem Ensemble zählen Cecelia Hall und Bianca Andrew, welche die Titelpartie zum Jahreswechsel übernimmt, sowie Kateryna Kasper als Romilda. Als Gast steigt der Countertenor Eric Jurenas (Arsamene) neu in die Produktion ein. 2018/19 debütierte er als Natascha in Peter Eötvös’ Tri sestry (Drei Schwestern) an der Oper Frankfurt und gastiert daneben an zahlreichen internationalen Opernhäusern. Mit der Produktion bereits vertraut sind das ehemalige Opernstudio-Mitglied Elizabeth Sutphen (Atalanta) sowie aus dem Ensemble Katharina Magiera (Amastre), Božidar Smiljanić (Ariodate) und Thomas Faulkner (Elviro).

Freitag, 23. Oktober 2020, um 19.00 Uhr im Opernhaus
(Oper für Familien; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 8 Jahren)
Zweite Wiederaufnahme

Weitere Vorstellungen: 25. (18.00 Uhr), 29. Oktober 2020 sowie im November 2020 und Juli 2021
Falls nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen im Oktober 2020 um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

MANON LESCAUT
Dramma lirico in vier Akten von Giacomo Puccini

Manon Lescaut von Giacomo Puccini (1858-1924) in der Sicht des dem katalanischen Künstlerkollektiv La Fura dels Baus angehörenden Regisseurs Àlex Ollé zählt zu den großen Erfolgen der Frankfurter Opernsaison 2019/20. Ollé hat sich von seinem Bühnenbildner Alfons Flores ein sehr realistisch anmutendes Setting bauen lassen, in dem die Geschichte Manons ebenso realistisch erzählt wird: Busbahnhof, Tabledance-Bar, Flüchtlingslager. Im letzten Akt ist die Bühne leergeräumt, nur die monumentalen Lettern des Wortes LOVE ragen einsam in den Schnürboden. In deren Schatten haucht Manon elendlich ihr Leben aus. So zeigt Ollé seine Protagonisten auf der verzweifelten Suche nach Liebe und wie sie, obwohl sie diese gefunden zu haben scheinen, dennoch scheitern. „Das ewige Opern-Paradox, sehr italienisch, sehr heutig-packend und trotzdem stückkonform, dabei sehr begeisternd in Frankfurt“ schrieb Manuel Brug in seinem Blog www.klassiker.welt.de nach der Premiere am 6. Oktober 2019, und der Kritiker der Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg bringt es auf den Punkt: „Puccini für das 21. Jahrhundert.“
Zum Inhalt: Manon, die auf Geheiß ihres Vaters ins Kloster gebracht werden soll, erreicht mit ihrem Bruder Lescaut die Stadt Amiens. Dort verliebt sich der Student Des Grieux augenblicklich in sie. Doch auch der Steuereintreiber Geronte zeigt Interesse an dem Mädchen und plant dessen Entführung. Des Grieux kommt ihm zuvor und ergreift mit Manon die Flucht. Da er aber ihrem Luxusbedürfnis nicht gerecht werden kann, verlässt sie ihn für Geronte. Mit ihm lebt sie in Wohlstand zusammen, bis sie die Sehnsucht nach Des Grieux plagt. Als beide wiedervereint sind, wollen sie abermals fliehen. Manon wird jedoch verhaftet und deportiert. Des Grieux darf sie nach Amerika begleiten. Dort stirbt Manon auf der erneuten Flucht in den Armen des Geliebten.

Samstag, 31. Oktober 2020, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme

Weitere Vorstellungen: 8. (18.00 Uhr), 13., 15. (18.00 Uhr), 21. November 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 


Liederabend
Lieder von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Franz Liszt, Roger Quilter, Francis Poulenc und John Musto

Mit seinen Interpretationen der virtuosen und temporeichen Partien von Rossini oder Donizetti feiert Jack Swanson einen Erfolg nach dem anderen. Sowohl in den USA, als auch in Europa ist der aufstrebende junge Tenor kein Unbekannter mehr. Im September 2019 gab der Amerikaner sein umjubeltes Debüt an der Oper Frankfurt und stach in der anspruchsvollen Rolle des Rodrigo in Rossinis Otello als begnadeter Belcanto-Interpret hervor. Jüngste Engagements führten ihn für sein Rollendebüt als Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) an die Opera Omaha, als Lindoro (L’italiana in Algeri) und Almaviva (Il barbiere di Siviglia) an die Santa Fe Opera, deren Nachwuchsprogramm er absolvierte, sowie in der Titelpartie von Candide an die Los Angeles Opera und als Ramiro (La Cenerentola) an die Houston Grand Opera. Seinen ersten Nemorino (L’elisir d’amore) sang er in Oslo, außerdem war er bereits an der Oper Köln und beim Glyndebourne Festival zu Gast. Nun kehren Jack Swanson und seine beeindruckende Gesangskunst für einen Liederabend zurück nach Frankfurt.

Dienstag, 6. Oktober 2020, um 19.30 Uhr im Opernhaus

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

 

Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

 

Foto: Jack Swanson (Tenor). Foto: Lily Lancaster



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