Logistikkonzept für Frankfurt am Main vorgestellt

Mit dem Logistikkonzept hat die Stadt Frankfurt eine Strategie für den Güterwirtschaftsverkehr der Zukunft erarbeitet. Die fachliche Analyse durch externe Gutachter wurde von einer breiten Stake-Holder-Beteiligung begleitet.

Die Logistikbranche hat einen hohen Stellenwert in der Frankfurter Wirtschaftspolitik. Mit 14 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist die Logistikbranche die größte Arbeitgeberin Frankfurts. „Das Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger verändert sich. Neben dem Online-Handel nimmt auch die Bedeutung von Demand-Angeboten im lokalen Einzelhandel zu. Diese Entwicklung lässt sich anhand des steigenden Logistikverkehrs auf unseren Straßen deutlich erkennen. Um die Bedarfe der Wirtschaftsverkehre dauerhaft effizient abbilden zu können, brauchen wir innovative Konzepte und Technologien wie Smart-City-Lösungen“, betont Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst.

Mit dem Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum des vergangenen Jahrzehnts sind auch die Verkehrsprobleme in Frankfurt größer geworden. Für Logistikunternehmen wurde es zusehends schwieriger, die Stadt zuverlässig mit Waren und Gütern zu versorgen. Daher begrüßt Alexander Theiss, Geschäftsführer Standortpolitik der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK), das jetzt vorgestellte Konzept: „Die Maßnahmen aus dem Logistikkonzept zeigen gut umsetzbare Lösungen für die aktuellen Herausforderungen für die städtische Logistik. Durch die intensive Beteiligung von betroffenen Unternehmen – unter anderem Speditionen, Paketdienstleister und auch Entsorger – ist ein sehr gutes Logistikkonzept aus der Praxis für die Praxis entstanden. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen sind kurz- und mittelfristig umsetzbar. Hier gilt es jetzt, möglichst schnell anzupacken. Die Unternehmen sind dazu bereit.“

Stefan Schröder, Geschäftsführer LogisticNetwork Consultants (LNC), weist darauf hin: „Logistik braucht Fläche! Durch flexible Lieferkonzepte können Flächen nur zu bestimmten Zeiten für die Logistik reserviert werden und später wieder für andere Nutzungen bereitstehen. Dies bedarf einer zuverlässigen Steuerung und Kontrolle durch die Stadt.“

Die für die Stadt essenzielle Ver- und Entsorgung machen mit etwa 15 Prozent nur den geringsten Teil des Verkehres in Frankfurt aus.

„Gebührensysteme wie die City Maut in London schaffen starke Anreize für effiziente und umweltfreundliche Verkehre und generieren Einnahmen zur Umsetzung innovativer Konzepte. Die Akzeptanz bei den Logistikern dafür ist da, sofern diese für alle gilt“, sagt Prof. Kai-Oliver Schocke von der University of Applied Science Frankfurt, welcher die Interviews mit den beteiligten Logistikern im Rahmen des Projektes führte.

„Die Bedürfnisse der Logistik sind uns sehr wichtig, daher setzen wir Teile des Logistikkonzeptes sofort um“, sagt Stefan Majer, Dezernent für Mobilität und Gesundheit. „Dazu gehören die Lieferzonen, welche seit Anfang des Jahres bei jeder Umgestaltung in Abstimmung mit den Gewerbetreibenden eingerichtet werden. Die Microdepots wollen wir verstetigen und zu einem Netz ausbauen. Zur Umsetzung des Konzeptes werden wir die Stelle einer beziehungsweise eines Logistikbeauftragten schaffen.“

Aktuell entwickelt die Stadt Frankfurt einen Masterplan Mobilität, welcher die Mobilitätsbedarfe aller Menschen über alle Verkehrsarten hinweg berücksichtigt. In diesem werden Ziele, Strategien und Maßnahmen für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung erarbeitet. Weitere Informationen finden sich unter Masterplan Mobilität | Stadt Frankfurt am Main.

Das Logistikkonzept ist eine Teilstrategie des Masterplanes Mobilität. Weitere Informationen, die Präsentation und das Logistikkonzept finden sich unter Logistikkonzept Frankfurt.