Vorsprung Frankfurt - Leichtbauhallen als Zwischenlösung zur Unterbringung Geflüchteter

Leichtbauhallen als Zwischenlösung zur Unterbringung Geflüchteter

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Angesichts einer steigenden Zahl an Geflüchteten erwägt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl die Errichtung von Leichtbauhallen in Frankfurt. „Wir brauchen solche Hallen dringend als Zwischenlösung, um auch weiterhin unserer Verpflichtung zur Aufnahme und Unterbringung geflüchteter Menschen nachkommen zu können“, sagt die Stadträtin. Konkrete Vorschläge für mögliche Standorte sollen noch in dieser Woche erarbeitet werden.

Leichtbauhallen haben entscheidende Vorteile: Sie können innerhalb kurzer Zeit errichtet werden, sind kostengünstiger als andere Lösungen und bieten vor allem auch einer Vielzahl an Menschen im Winter Schutz. „Wir müssen schnell handeln. Denn das Wichtigste ist, dass Menschen menschenwürdig und sicher untergebracht werden“, begründet die Dezernentin ihre Entscheidung. Die Planung erfolgt im Schulterschluss mit dem Magistrat und den zuständigen Ämtern.

Das Land Hessen weist Frankfurt aktuell weniger Geflüchtete zu als angekündigt. Dadurch erreicht die Stadt nicht das Aufnahmesoll des laufenden Quartals. Dieses Minus muss möglicherweise im kommenden Jahr ausgeglichen werden. „Wir gehen davon aus, dass deswegen Anfang des Jahres vermehrt geflüchtete Menschen nach Frankfurt gebracht werden. Darauf müssen und werden wir vorbereitet sein“, erklärt Voitl. „Wir verschaffen uns mit unserer Strategie die notwendige Reserve, um vor der Lage zu bleiben.“

Der Prognose zufolge sind die bestehenden Kapazitäten voraussichtlich in der zweiten Januar-Woche erschöpft. Bis dahin werden die Plätze in den bestehenden Einrichtungen soweit wie möglich aufgestockt und in zwei Unterkünften die Hallen reaktiviert. Zudem werden weitere Hotels angemietet – „wenn sie der Stadt zu akzeptablen Preisen angeboten werden“, sagt die Dezernentin. „Ich werde auf jeden Fall verhindern, dass sich einzelne Geschäftsleute an dem Leid vieler Menschen eine goldene Nase verdienen.“

Welche Plätze für die Errichtung der geplanten Leichtbauhallen in Frage kommen, ist derzeit noch unklar. Voitl hat über ihren Krisenstab die beteiligten Ämter beauftragt, mögliche Grundstücke vorzuschlagen. Der ursprünglich zu Beginn des Ukraine-Kriegs gegründete Krisenstab hat zum 1. November seine Arbeit wieder aufgenommen.

Zugleich erneuert Voitl ihre Forderung nach mehr Wohnraum. „Zum Jahresende werden 10.000 wohnungslose und geflüchtete Menschen in den kommunalen Übergangsunterkünften leben. Das kostet sehr viel Geld, von dem man viele Wohnungen bauen könnte. Wir brauchen daher parallel zu unserer Arbeit auch eine Wohnbauinitiative. Wir können nicht weiter das wohnungspolitische Problem der Stadt im Sozialbereich lösen“, warnt sie.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von VORSPRUNG!

AnzeigeHarth und Schneider 250 x 300px

Anzeige

werbung1 100Euro