Vorsprung Frankfurt - Regionaltangente West: Spatenstich und Übergabe Fördermittelbescheid

Regionaltangente West: Spatenstich und Übergabe Fördermittelbescheid

Politik
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Mit dem offiziellen Spatenstich am Freitag, 22. Dezember, haben die Arbeiten für den Abschnitt Nord zwischen Bad Homburg und Eschborn der Regionaltangente West (RTW) begonnen. Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir überreichte der RTW den Fördermittelbescheid mit Bundes- und Landesmitteln in Gesamthöhe von rund 230 Millionen Euro.

Am 22. Dezember beginnt der Bau nun auch für den zweiten Abschnitt der RTW von Bad Homburg nach Eschborn. Hierfür erhält die RTW einen Fördermittelbescheid mit einer Gesamtzuwendung von rund 230 Millionen Euro, was 95 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten zuzüglich einer Planungskostenpauschale entspricht. Der Bund fördert auf Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes in Höhe von rund 186 Millionen Euro. Das Land fördert dazu ergänzend rund 45 Millionen Euro als Komplementärfinanzierung. Der Abschnitt Nord ist mit rund 16 Kilometern der zweitlängste im Gesamtprojekt. Insgesamt werden sechs Kilometer Strecke neu gebaut mit Brückenbauwerken und acht RTW-Haltepunkten, davon vier neue (Gewerbegebiet Praunheim, Eschborn Ost, Eschborn Süd, Düsseldorfer Straße). Für diesen Bereich hatte das Regierungspräsidium Darmstadt am 22. Juni den Planfeststellungsbeschluss erlassen.

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sagte anlässlich des Spatenstichs in Eschborn: „Der Bau der Regionaltangente West von Bad Homburg bis Neu-Isenburg schreitet mit großen Schritten voran. Deshalb ist der heutige Spatenstich für den nächsten Abschnitt ein sehr erfreulicher Tag für die Menschen hier im Rhein-Main-Gebiet, die seit Jahrzehnten auf den dringend nötigen Ausbau der Schieneninfrastruktur gewartet haben. Die Region wächst weiter und braucht ein leistungsfähiges sowie auch qualitativ hochwertiges Verkehrssystem, um bestehende Engpässe zukunftsfähig aufzulösen. Es braucht mehr Pünktlichkeit und Qualität, neue Verbindungen und ein erweitertes Angebot. Und dafür braucht es mehr Schiene. Ich freue mich, dass ich der RTW GmbH heute einen Förderbescheid in Höhe von insgesamt rund 230 Millionen Euro übergeben kann, der für die bauliche Realisierung dieses Abschnittes ein hohes Maß an Finanzierungstabilität gewährt.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sagte: „Seit RMV-Gründung 1995 ist die Fahrgastzahl um mehr als 50 Prozent gestiegen, die Schieneninfrastruktur aber nicht mitgewachsen. Endlich sind wir im Jahrzehnt des Bauens angekommen. Die im nächsten Jahr fertiggestellten eigenen Gleise für die S-Bahnlinie S6 oder die ersten Arbeiten für die nordmainische S-Bahn und nun der Spatenstich des Nordabschnitts der Regionaltangente West zeugen davon. Damit schaffen wir die Grundlagen, um mehr Menschen mit höherer Qualität mobil zu machen. Jetzt gilt es dranzubleiben und einen Schienenring um Frankfurt sowie den Fernbahntunnel als Ergänzung der bestehenden Bahnhöfe im Herzen der Mainmetropole zu realisieren.“

„Die RTW ist eine zukunftsweisende Ergänzung für die nachhaltige Mobilität in unserer Region. Sie schafft neue direkte Verbindungen im Frankfurter Westen und den Umlandkommunen zu wichtigen Zielen, wie dem Flughafen, mehreren Gewerbegebieten und dem Stadion. Gleichzeitig schont die RTW Ressourcen, indem sie die bereits vorhandene Infrastruktur nutzt und dort sinnvoll ergänzt, wo es heute noch Engpässe oder Lücken gibt“, sagte Wolfgang Siefert, Dezernent für Mobilität der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender der RTW Planungsgesellschaft. „Mit dem Baubeginn im Norden rückt die Inbetriebnahme wieder ein Stück näher. Die Menschen, die in Frankfurt und im Umland leben und arbeiten, können sich auf ein attraktives Nahverkehrsangebot freuen.“

Adnan Shaikh, Bürgermeister der Stadt Eschborn, ergänzte: „Heute ist ein guter Tag für Eschborn. Sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die vielen Pendlerinnen und Pendler von und nach Eschborn können sich auf die RTW freuen. Das Projekt wird viele Verkehrsbeziehungen deutlich verbessern und damit endlich die lang erwartete Alternative zum Individualverkehr bringen. Für unseren Standort bedeutet die Direktanbindung mit dem ÖPNV an den Flughafen einen Quantensprung, der die Fahrzeit dorthin halbiert.“

Horst Amann, Geschäftsführer der RTW Planungs­gesellschaft, bedankte sich bei allen, die intensiv am Baurecht für den nunmehr zweiten Abschnitt des Projekts mitgewirkt haben. Ein besonderer Dank ging an das Land Hessen und Hessen Mobil für die Überreichung des Fördermittelbescheids. Sein Blick richtete sich zugleich nach vorn: „Mit dem Baubeginn hier im Abschnitt Nord haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht. Das ist ein guter Grund, heute kurz innezuhalten und diesen Anlass zu feiern. Zugleich ist uns allen bewusst, dass es noch weiterer Anstrengungen bedarf, um die gesamte Strecke in die Bauphase zu bringen und so die Chance auf eine Gesamtinbetriebnahme der RTW Ende 2028 zu wahren.“

Der Abschnitt Süd der RTW befindet sich bereits seit Mai 2022 im Bau, dort entstehen unter anderem eine Stabbogenbrücke am Bahnhof Frankfurt-Stadion und ein Kreuzungsbauwerk in Neu-Isenburg. Für den Abschnitt Mitte wird im Laufe des Jahres 2024 Baurecht erwartet.

Die insgesamt rund 52 Kilometer lange RTW verbindet künftig Bad Homburg, das Nordwestzentrum Frankfurt und das Gewerbegebiet Praunheim sowie Bad Soden über Eschborn, Frankfurt-Höchst und den Flughafen Frankfurt mit Neu-Isenburg und Dreieich-Buchschlag. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung werden zwei Linien auf der RTW-Strecke verkehren, die sich im Kerngebiet überlagern. Dabei werden insgesamt 28 Haltestellen angefahren. Zwölf davon sind bereits bestehende S-Bahnhöfe.



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