Vorsprung Frankfurt - "Jeder sollte die Möglichkeit haben, zu studieren"

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Für einige mag das nichts Ungewöhnliches sein, aber für diejenigen, die sich als erste für ein Studium entscheiden, ist es ein großer Schritt. Während von 100 Kindern aus Akademikerfamilien 79 studieren, entscheiden sich gerade einmal 27 Prozent der Jugendlichen aus Nichtakademikerfamilien für eine Ausbildung an einer Hochschule. Die Gründe hierfür sind vielschichtig.

Um den Weg an eine Uni zu erleichtern, gründete vor zwölf Jahren Katja Urbatsch den Verein Arbeiterkind.de. Mit 6000 ehrenamtlichen Mitarbeitern in 80 lokalen Gruppen berät und unterstützt der Verein Studieninteressierte aus nichtakademischen Familien auf dem Weg zum Studium. Auch in Frankfurt gibt es eine lokale Gruppe auf dem Uni-Campus. Vor der Corona-Pandemie hat der Verein Informationsveranstaltungen an Schulen organisiert, um dort so viele junge Menschen wie möglich zu erreichen und über ein Studium und den Weg an eine Hochschule zu informieren. Denn viele aus nichtakademischen Familien kommen nicht auf die Idee zu studieren – ein entsprechendes Vorbild fehlt. Auch die finanzielle Herausforderung ist ein Hindernis.

Wegen der Pandemie sind Informationsveranstaltungen nicht mehr möglich – doch mit einer neuen Aktion ermöglicht der Verein Studieninteressierten, sich weiterhin zu informieren. Mit dem Hashtag #BeiAnrufStudium wirbt sie für Ihre kostenlose telefonische Beratung deutschlandweit.

Oberbürgermeister Peter Feldmann hat am Donnerstag, 3. September, Anna Spengler, Bundeslandkoordination Hessen, und ihre Kolleginnen von Arbeiterkind.de auf dem Uni Campus getroffen. Das Stadtoberhaupt dankte dem Verein für die Einladung und zeigte sich beeindruckt vom Engagement: „Arbeiterkind.de ist eine herausragende Initiative mit einem besonderen und wichtigen Ziel. Die Förderung Jugendlicher, die als erste in ihrer Familie ein Studium aufnehmen, auf diesem Weg zu begleiten und sie zu ermutigen, ist eine wunderbare Aufgabe.“ Für Feldmann steht fest, dass Bildung der Schlüssel zur Teilhabe, Erfolg und Wohlstand ist. „Bildung für alle sollte oberstes Ziel sein. Das fördere ich und ist ein wichtiger Punkt meiner Politik. Den Weg zur Bildung für alle zu öffnen, unabhängig davon, woher sie kommen und welchen Hintergrund sie haben, ist meine Aufgabe als Oberbürgermeister“, betonte Feldmann.

Er freue sich, die Arbeit des Vereins kennenzulernen. „Nicht jeder möchte studieren, aber jeder Frankfurter Bürger, der eine Hochschulausbildung anstrebt, sollte die Möglichkeit haben“, sagte das Stadtoberhaupt. Corona sei für alle eine große Herausforderung, auch für den Verein in ihrer Arbeit für mehr Bildungsgerechtigkeit. „Es ist wichtiger denn je. Durch die Schließung der Schulen sind die Unterschiede teilweise größer geworden. Einigen Familien fehlt eine Internetverbindung und die nötige Hardware – das macht Homeschooling schwierig, ja sogar unmöglich.“ Dass der Verein seine Arbeit in dieser schwierigen Zeit fortführt und sein Engagement nun im virtuellen Raum, auf sozialen Medien und über das gute alte Telefon verlegt hat, freue Feldmann besonders. „Dafür danke ich Ihnen und unterstütze Ihren Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit gerade in diesen schwierigen Zeiten.“

Informationen über den Verein Arbeiterkind.de gibt es unter https://www.arbeiterkind.de/ im Internet. Der Aushang für die telefonische Beratung findet sich unter http://arbeiterkind.de/sites/default/files/aushang_mitmachaktion_beianrufstudium.pdf und unter dem Hastag #BeiAnrufStudium in den sozialen Medien.



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