Vorsprung Frankfurt - Reisezeitverluste durch Mainkai-Sperrung gering

Reisezeitverluste durch Mainkai-Sperrung gering

Politik
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Als „überraschend gering“ hat Verkehrsdezernent Klaus Oesterling die nach Angaben des Navigationsherstellers TomTom nach Sperrung des nördlichen Mainufers entstandenen Reisezeitverluste im nördlichen Sachsenhausen bezeichnet.

„Sogar in den Berufsspitzen liegen die Fahrzeitverlängerungen höchstens bei zwei Minuten, im Allgemeinen aber weit darunter“, sagte Oesterling. Damit seien im Übrigen die Angaben des Sprechers der Bürgerinitiative, Schmoll, widerlegt, der von einem andauernden Verkehrschaos in Sachsenhausen geredet hatte. Vielmehr seien die Auswirkungen begrenzt. Es müsse natürlich jedem klar sein, dass alle Maßnahmen der sogenannten Verkehrswende zu Auswirkungen auf den Individualverkehr führen würden. Das träfe auf die Einrichtung verkehrsberuhigter Zonen ebenso zu wie auf die Einrichtung von Busspuren, die Schaffung von Fahrradwegen zu Lasten des Autoverkehrs oder die Einrichtung von Tempo-30-Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Hauptverkehrsstraßen.

„Wenn wir, wie von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen und mit den Initiatoren des Radentscheids vereinbart, demnächst separate Radspuren im Zuge der Friedberger Landstraße einrichten werden, rechne ich mit ähnlich großen Fahrzeitverlängerungen für den Autoverkehr“, sagte Oesterling. „Ich hoffe, alle, die das in der Stadtverordnetenversammlung mitbeschlossen hatten, sind dann noch dabei.“ Wenn man bei der Schließung der Zeil oder der Hauptwache schon die modernen Messverfahren zur Verfügung gehabt hätte, seien die Reisezeitverluste sicher um ein Vielfaches größer gewesen. Trotzdem wolle heute – bis auf einige Exotenmeinungen – niemand diese Entscheidungen rückgängig machen.

Zum Vorschlag des verkehrspolitischen Sprechers der Frankfurter Grünen, die Sperrung rückgängig zu machen, sagte Oesterling, mit diesem Vorschlag sei Wolfgang Siefert schon in der schwarz-grünen Koalition gescheitert. Heute stünden in West-Ost-Richtung auf der Berliner Straße vier Fahrspuren zur Verfügung, am nördlichen Mainufer null, also insgesamt vier Spuren. Nach dem Siefert-Vorschlag stünden künftig in der Berliner Straße zwei Fahrspuren zur Verfügung und am Mainkai ebenfalls zwei, also in der Summe ebenfalls vier Spuren. Wo da der Kapazitätsgewinn bleibe, sei Sieferts Geheimnis. Deshalb erschließe sich der verkehrspolitische Sinn des Vorschlages nicht.

Oesterling sieht in der Idee einen gravierenden Gegensatz zum Vorschlag der grünen Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, die im Zusammenhang mit der Dieselfahrverbotsdebatte die Forderung aufgestellt hatte, die Frankfurter Innenstadt schnellstmöglich in eine autofreie Zone umzuwandeln. „Erst die autofreie Innenstadt zu fordern und dann gleichzeitig einen zweistelligen Millionenbetrag dafür ausgeben wollen, dass zwei wichtige Innenstadt-Straßen neu gebaut werden sollen, das begreift keiner“, sagte der Verkehrsdezernent. „Offensichtlich gibt es bei den Grünen Teile, die es mit der Verkehrswende nicht so ganz ernst nehmen.“



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