„Hotels sind aber kein Allheilmittel“, sagt Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld. So sei es schon vorgekommen, dass Geflüchtete eine Hotelunterbringung abgelehnt und vorgezogen hätten, in einer Gemeinschaftsunterkunft zu bleiben. Gerade für Kinder sind dort oft die Bedingungen besser: Es gibt zumeist Spielzimmer, Außenflächen, Betreuung und Hausaufgabenhilfe.
Die „Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Flüchtlinge“ des Sozialdezernats sucht permanent nach Liegenschaften, in denen die Menschen langfristig ähnlich dem Sozialwohnungs-Standard wohnen können. Unterkünfte mit Gemeinschaftsküchen oder gemeinsam genutzten sanitären Anlagen haben sich gerade während der Pandemie als problematisch erwiesen. „Darauf würden wir lieber heute als morgen verzichten“, sagt Birkenfeld.
In diesem Jahr ist es gelungen, die Belegung in den großen Unterkünften zu verringern und insbesondere Familien den Umzug in kleinere, bessere Unterkünfte zu ermöglichen. Daran arbeitet die Stabsstelle weiter. Angesichts des angespannten Immobilienmarktes in Frankfurt ist das aber eine Aufgabe, die einen langen Atem erfordert.
Hotels lösen auch das Problem nicht, dass manche obdachlosen Menschen auf der Straße schlafen: „Manche wollen nicht untergebracht werden. Wir können sie auch nicht dazu zwingen, so lange sie nicht sich selber oder andere gefährden“, sagt Birkenfeld. Der Kältebus sucht die Menschen, die auf der Straße schlafen, Nacht für Nacht auf. Er bietet den Transport in eine Einrichtung an.
Wenn die Menschen das ablehnen, versorgen die Sozialarbeiter sie mit heißem Tee, Schlafsäcken und Isomatten. Diese Menschen sind auf der Straße sichtbar, aber man kann daraus nicht schließen, dass es für Obdachlose keine anderen Möglichkeiten gäbe. Birkenfeld sagt: „Das verkennt, dass wir in Frankfurt ein mehrstufiges Hilfesystem für Obdachlose haben. Die, die Hilfe annehmen können, müssen nicht in der Kälte schlafen.“