Vorsprung Frankfurt - KAV: Diversität in der Verwaltung erhöhen

KAV: Diversität in der Verwaltung erhöhen

Politik
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Auch wenn Bundesfamilienministerin Franziska Giffey eine verbindliche Quote für Menschen mit ausländischen Wurzeln ablehnt, geht das Bundesland Berlin einen deutlich anderen Weg: Als erstes Bundesland strebt Berlin eine Migrantenquote für seinen öffentlichen Dienst an.

Der Senat soll verpflichtet werden, die Repräsentanz der Beschäftigten des Landes Berlin mit Migrationshintergrund entsprechend ihrem Anteil an der Berliner Bevölkerung sicherzustellen.

In fast allen deutschen Kommunen sind die Migrantinnen und Migranten in der jeweiligen Verwaltung nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Einer repräsentativen Studie zufolge, die aktuell vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIB) veröffentlicht wurde, haben nur rund zwölf Prozent der Beschäftigten in den Bundesbehörden eine Einwanderungsgeschichte. Ähnlich sieht es leider auch in Frankfurt am Main aus und das bedeutet, dass die Diversität in der Verwaltung kaum eine Rolle spielt. Das wiederum beeinflusst Entscheidungen, das Stadtbild, Kultur und Freizeit, spielt aber auch für Klientinnen und Klienten eine große Rolle. Zudem wird das, was sich mittlerweile Politikerinnen und Politiker aller Couleur vorgenommen haben, nämlich die Integration, beeinträchtigt oder gar verhindert. Zusammenleben bedeutet nämlich auch zusammenarbeiten. Partizipation sollte auf allen Ebenen stattfinden.

Der oben genannten Untersuchung zufolge sind Menschen aus Einwandererfamilien in der Bundesverwaltung nicht nur unterrepräsentiert, sie haben auch nicht dieselben Aufstiegs-Chancen wie ihre Kolleginnen und Kollegen. Sie werden seltener befördert und sind seltener in Führungspositionen. Diesem kann man nur mit einer gezielten verbindlichen Regelung entgegenwirken. Bloße Versprechungen werden nicht erfüllt. Das BIB und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung nennen mehrere Handlungsfelder: Wichtig sei etwa, Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Stellenausschreibungen direkt anzusprechen. Auch diskriminierungssensible Auswahlverfahren gehören dazu, zum Beispiel in Form von anonymisierten Bewerbungen und geschulten Auswahlkommissionen.

Die Kommunale Ausländerinnen und Ausländervertretung (KAV) fordert auch für Frankfurt solche Regelungen. Es müsse keine Quote wie in Berlin sein, aber es müsse sich um effiziente Maßnahmen handeln, die die Diversität der Verwaltung und die beruflichen Chancen der Migrantinnen und Migranten in der Verwaltung erhöhen.



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