Projekt „Digitaler Start in die Gesundheitsbranche“ gefördert

„Wir unterstützen mit dem EU-geförderten Programm vor allem diejenigen, die den rasanten Wandel ohne individuelle Unterstützung kaum bewältigen können und stärken gleichzeitig die hessische Arbeitsmarktförderung“, erklärt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Das umfangreiche Programm werde neue Perspektiven eröffnen und zu einer stabilen, nachhaltigeren und digitaleren Erholung des Arbeitsmarkts beitragen.

Zu den geförderten Maßnahmen zählt das Projekt „Digitaler Start in die Gesundheitsbranche“ der Bildungsprofis gGmbH aus Frankfurt am Main. Es richtet sich an Frauen mit sprachlichem Förderbedarf, die arbeitslos sind und für eine Ausbildung in der Gesundheitsbranche motiviert werden können. „Wir stellen im ersten Schritt Hardware bereit, vermitteln digitale Grundkenntnisse und ermöglichen so Zugang zu digitalen Lernformaten. Im Projektverlauf werden Präsenzangebote und digitales Klassenzimmer verknüpft. Die Teilnehmerinnen bauen dann mit Hilfe von Angeboten, die wir während der Pandemie auf unserer Lernplattform entwickelt haben, digitale Kompetenzen aus und erhalten über berufsqualifizierende Online-Sprachförderung Zugang zu Gesundheitsberufen“, erläutert Petra Rahn, Geschäftsführerin der Bildungsprofis gGmbH.

Insgesamt 100 Frauen, davon 45 in Frankfurt und 55 in Rhein-Main und in ganz Hessen sollen über das Projekt in Beschäftigung kommen. Die erfolgreiche B2-Pflege-Prüfung, die für die meisten Berufe in der Gesundheitsbranche erforderlich ist, und ein Bewerber*innen-Coaching machen die Teilnehmenden fit für den Einstieg in die Beschäftigung bei Partnerunternehmen. Mit „Digitaler Start in die Gesundheitsbrache“ beschreiten die Bildungsprofis neue, digitale Wege bei der Qualifizierung für die Anforderungen des Arbeitsmarktes.

Bei REACT-EU geht es dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) auch darum, innovative Konzepte zu erproben bzw. Strukturen und Netzwerke in der hessischen Arbeitswelt zu entwickeln, die über die Projektlaufzeit hinaus wirken. Das Projekt der Bildungsprofis verbindet den Erwerb digitaler Handlungskompetenz mit einer beruflichen Neuorientierung, insbesondere in zukunftsträchtigen Berufsfeldern.

Hintergrund

Dem HMSI stehen zur Bewältigung der sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie in Hessen 41 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für inhaltliche Interventionsmaßnahmen zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2022 werden die aus dem Programm REACT-EU („Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“, „Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas“) stammenden Mittel nach aktuellem Planungsstand noch einmal auf dann insgesamt rund 54 Millionen Euro erhöht. Das Arbeitsmarktprojekt der Bildungsprofis wird mit rund 900.000 Euro gefördert. Die Projektlaufzeit endet Ende 2022.

Insgesamt 24 Projekte in Hessen werden aus REACT-EU-Mitteln gefördert. In 22 von 26 hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten werden diese Maßnahmen ausgerollt. Sechs der geförderten Projekte sind hessenweit angelegt. „Indem wir mit REACT-EU 24 hessische Projekte unterstützen, setzen wir Impulse, die zu weiteren Förderungen überleiten“, ergänzt Minister Klose. Diese sind im Rahmen der neuen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) ab Mitte 2022 möglich.

Thematisch bilden die Förderschwerpunkte heute und in Zukunft die zentralen gesellschaftlichen Transformationsprozesse um Digitalisierung, Migration und Nachhaltigkeit ab. So reichen die Projekte von der Sicherung und qualitativen Aufwertung des digitalen Lernens bei Bildungs- und Qualifizierungsträgern über die Förderung digitaler Kompetenzen von Benachteiligten bis hin zur Stärkung der Resilienz von Erwerbslosen und Beschäftigten. Zudem werden innovative Konzepte der beruflichen Sprachförderung und ein gelingender Übergang von der Schule in den Beruf gefördert.

Ausführliche Informationen zum Programm REACT-EU und zu den 24 hessischen Förderprojekten sind abrufbar unter: https://arbeitswelt.hessen.de/foerder-initiative-react-eu/