Vorsprung Frankfurt - „Sie haben deutlich gemacht, wofür die Frankfurter Polizei steht“

„Sie haben deutlich gemacht, wofür die Frankfurter Polizei steht“

Politik
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„Sie haben Frankfurt sicherer und sich um unsere Stadt verdient gemacht!“ Mit diesen Worten hat Oberbürgermeister Peter Feldmann dem scheidenden Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill gedankt. Dieser wurde am Dienstag, 5. April, in den Ruhestand verabschiedet. Bereswill ist seit 2014 der oberste Landespolizist in Frankfurt.

Während seiner Amtszeit sank die Kriminalität in der Mainmetropole. Gleichzeitig erhöhte er die Effizienz der Polizeiarbeit, indem er kleinere Polizeireviere zusammenlegte und Kräfte auf Kriminalitätsschwerpunkte konzentrierte. In seine Amtszeit fielen auch verschiedene Großeinsätze wie die Unruhen anlässlich der Eröffnung der Europäischen Zentralbank 2015. Mediale Aufmerksamkeit zog die Frankfurter Polizei allerdings auch wegen verschiedener Vorwürfe über rechtsextremer Umtriebe auf sich.

„Sie haben die Nähe zu der Stadt, ihren Institutionen sowie der Gesellschaft gesucht und sich nicht in das Polizeipräsidium zurückgezogen. Ihre Einschätzungen und der Austausch mit Ihnen waren für uns kommunalpolitische Verantwortliche stets von großem Wert“, sagte das Stadtoberhaupt. Kein Polizeipräsident besuchte so oft wie Bereswill den kommunalen Sicherheitsausschuss. „Ihre ruhige, besonnene und lösungsorientierte Art war eine Bereicherung für beide Seiten“, unterstrich Feldmann.


„Dabei haben Sie nie einen Zweifel daran gelassen, wo Sie stehen – nämlich auf der Seite des Rechtsstaates in jedweder Beziehung“, betonte der Oberbürgermeister. Das gelte etwa für die Blockupy-Krawalle 2015, als gewalttätige Demonstranten weite Teile der Innenstadt verwüsteten oder im Kampf gegen die Drogenkriminalität im Bahnhofsviertel. Zugleich positionierte Bereswill sich eindeutig, als Teile seiner Behörde unter Rechtsextremismus-Verdacht gerieten.

Verschiedene Beamte tauschten rechtsextreme Inhalte in Chatgruppen aus und Polizeirechner wurde dazu genutzt, Adressen für Drohbriefe mit entsprechendem Inhalt zu recherchieren. Bereswill bezeichnete solches Verhalten als nicht tolerierbar und versprach Aufklärung. Zugleich setzte er ein Schulungsprogramm für die Frankfurter Polizei um, das Geschichtsbewusstsein und gesellschaftliche Verantwortung fördern sowie die Entstehung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verhindern soll. „Sie haben in dieser Situation sehr deutlich gemacht, für welche Werte eine Frankfurter Polizei zu stehen hat“, betonte das Stadtoberhaupt.

„Natürlich freue ich mich darauf, bei unserem Treffen nach Ostern gemeinsam mit Ihnen auf Ihre Amtszeit zurückzublicken – und zu erfahren, welche Pläne Sie für die Zukunft haben“, sagte Feldmann abschließend.


Foto:
Archivfoto: Oberbürgermeister Peter Feldmann mit Polizeipräsident Gerhard Bereswill beim Empfang neuer Polizeikräfte im Februar 2017 im Kaisersaal, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Heike Lyding



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