Vorsprung Frankfurt - Hilfe für Opfer antisemitischer Angriffe

Hilfe für Opfer antisemitischer Angriffe

Blaulicht
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Ein weiterer Punkt aus dem Aktionsplan gegen Antisemitismus ist umgesetzt worden: Auf der Website der Stadt Frankfurt unter frankfurt.de finden sich nun an verschiedenen Stellen Verweise auf die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS). Betroffene von antisemitischen Angriffen können sich dort melden, das Netzwerk trägt die Vorfälle zusammen und verweist an weitere Stellen – vor allem an den Verein OFEK – für eine Beratung und Begleitung.

Oberbürgermeister Mike Josef sagt: „Wir werden nicht wegschauen, wenn sich in unserer Stadt antisemitische Vorfälle ereignen. Es ist gut, dass das niedrigschwellige Angebot auf der Stadtseite zu finden ist. Der Weg, den Betroffene von antisemitischen Angriffen gehen müssen, darf kein langer sein. Die Meldungen müssen schnell bearbeitet werden.“

Für Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ist der Verweis auf das Meldesystem ein kleiner Schritt in einem größeren Aktionsplan gegen Antisemitismus: „Seit den Terroranschlägen der Hamas im Oktober haben auch in Frankfurt die antisemitischen Vorfälle zugenommen. Es ist unerträglich, dass sich viele jüdische Menschen in Frankfurt nicht mehr sicher fühlen. Dem müssen wir uns energisch als Stadtgesellschaft entgegenstellen – und wir dürfen die Betroffenen nicht alleine lassen. Das Meldesystem ist wichtig, um genau hinzusehen und zielgerichteter gegen antisemitisches Gedankengut vorgehen zu können."

Susanne Urban, Projektleiterin von RIAS Hessen, sagt: „Antisemitismus ist ein Alltagsphänomen. Auf der Straße, an Universitäten, im Klassenraum, im Bus oder in der Bahn, aber auch in Teilen des Kulturbetriebs und im Sport werden Menschen mit Antisemitismus konfrontiert. Von Antisemitismus Betroffene und Zeugen antisemitischer Aktivitäten können sich bei RIAS Hessen melden. Wir dokumentieren auch Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze. Insbesondere seit dem 7. Oktober 2023 sehen wir, dass anstatt breiter Solidarisierung lautes Schweigen zu vernehmen ist. Wir von RIAS Hessen möchten unseren Teil dazu beitragen, dass Antisemitismus nicht als jüdische ,Befindlichkeit‘ abgetan wird und möchten durch unsere Veröffentlichungen und Jahresberichte sowie die für 2024 geplante Ausstellung die Gesellschaft für dieses Phänomen sensibilisieren."

Der von Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg initiierte Aktionsplan gegen Antisemitismus sieht neben der Verlinkung mit der Meldeplattform von RIAS auf frankfurt.de eine Reihe von Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgesellschaft vor, unter anderem mit muslimischen Gemeinden, mit der jüdischen Gemeinde, dem Rat der Religionen sowie mit Schülerinnen und Schülern. Die ersten Treffen haben bereits stattgefunden.



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