Deshalb wurde der Betrieb noch einmal aufgesucht, dieses Mal mit Unterstützung der Stadtpolizei. Neben einigen Gästen waren der Betreiber und auch dessen Bruder vor Ort. Wie schon am Montag befand sich der Wirt in einem psychischen Ausnahmezustand. Vor sich eine Tasche mit einer Unmenge an Medikamenten, schlug er immer wieder auf sein Handy ein, und reagierte nicht auf Ansprachen. Kurz darauf griff er sich an Bauch und Brust, so dass der Rettungsdienst alarmiert werden musste. Dieser brachte den Mann in ein Krankenhaus.
Der Bruder des Betreibers war verbal aggressiv und konnte erst nach der Androhung seiner Festnahme soweit beruhigt werden, dass die eigentliche Kontrolle erfolgen konnte. Neben einigen Hygiene- und baulichen Mängeln bestand auch der Verdacht, dass hier verschiedene Mineral- und Tafelwasser gepantscht beziehungsweise umgefüllt werden. Daher wurden hierzu noch Proben für eine Laboruntersuchung sichergestellt.
Die Stadtpolizei stellte fest, dass neben dem fehlenden Aushang des Jugendschutzgesetzes auch offenbar keine Gästeliste gemäß der Corona-Kontakt- und Betriebsbeschränkungsverordnung geführt wird. Im vorgelegten Reservierungsbuch fanden sich jedenfalls keine Gästedaten. Auch die Abstände zwischen den Gästetischen entsprach nicht den Vorschriften. Unter Berücksichtigung aller vorgefundenen Umstände und der Tatsache, dass weder der Betreiber noch sein Bruder in der Lage sind, den Betrieb zu führen, wurde dieser durch einen hinzugezogenen Schlüsseldienst verschlossen und durch die Stadtpolizei versiegelt. Ein entsprechender Bericht geht noch an die Gaststättenabteilung im Ordnungsamt, die sich weitergehend damit befassen.