Vorsprung Frankfurt - Protokolle des Frankfurter Rats, Schöffengerichts und Senats online

Protokolle des Frankfurter Rats, Schöffengerichts und Senats online

Ein Faksimile aus einem historischen Schöffengerichtsbuch. Copyright: Institut für Stadtgeschichte

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Die Protokolle des Frankfurter Rats, des Senats und des Frankfurter Schöffengerichts sind jetzt weltweit online einsehbar und können für historische Forschungen ausgewertet werden. Sie bieten umfassende Einblicke in die Frankfurter Stadtpolitik und Rechts- und Kriminalgeschichte vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.

Das Institut für Stadtgeschichte hat über 416.000 einzelne Digitalisate in das Archivinformationssystem Arcinsys Hessen eingestellt. Die Digitalisate stammen aus der so genannten Bundessicherungsverfilmung, an der das Institut für Stadtgeschichte seit vielen Jahren teilnimmt. Durch dieses bundesweite Programm zum Schutz von Kulturgut werden seit 1961 historisch bedeutsame Dokumente auf Mikrofilm langzeitgesichert. Die Filme werden für den Katastrophenfall an einem sicheren Ort zentral gelagert, dem Barbarastollen.

Beim Institut für Stadtgeschichte stehen zentrale Quellen der Alten Abteilung im Mittelpunkt dieser Aktion, vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Durch die Verfilmung im Hessischen Landesarchiv in Wiesbaden entstanden seit 2017 neben den – inzwischen ebenfalls digitalisierten – Mikrofilmen eine Vielzahl an Digitalisaten, die bis November 2023 im Institut für Stadtgeschichte aufbereitet und in Arcinsys eingebunden wurden.

So steht nun nahezu die gesamte protokollarische Überlieferung des Frankfurter Rats (1436–1810) und des Senats (1813–1868) online zur Verfügung, von den so genannten Bürgermeisterbüchern bis hin zu den Senatsdeputationsprotokollen.

Die Schöffengerichtsbücher machen mit 200.000 Digitalisaten einen besonders großen Teil der nun online stehenden Digitalisate aus. Diese Protokolle aus den Jahren 1503 bis 1812 sind fast lückenlos überliefert und somit eine herausragende Quelle für die Frankfurter Rechts- und Kriminalitätsgeschichte, ebenso wie für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Die Schöffengerichtsbücher protokollieren den Verlauf der Gerichtssitzungen und spiegeln nahezu die gesamte Bandbreite frühneuzeitlicher Konflikte in der Reichsstadt Frankfurt wider. Ausgenommen sind lediglich die schweren Kriminalfälle, die vom Rat in Form von Inquisitionsprozessen untersucht und abgeurteilt wurden. Sie decken damit ein breites Spektrum an reichsstädtischen Konflikten der Frühen Neuzeit ab, von der Beleidigung bis zum Nachbarschaftsstreit.

Die Digitalisierung erleichtert nicht nur die Zugänglichkeit für die Nutzer und Nutzerinnen, sie dient auch der dauerhaften Bestandserhaltung, da so die wertvollen alten und schweren Bände nicht mehr im Original vorgelegt werden müssen. Das schützt die Originale nicht nur im Katastrophenfall, sondern auch im Alltag. Den Nutzern und Nutzerinnen bieten sie die Möglichkeit, ohne jeden Zeitdruck von zu Hause aus und mit der Möglichkeit der Vergrößerung am Bildschirm die zum Teil nicht leicht lesbaren Protokolle zu entziffern.

Weitere Informationen gibt es online unter stadtgeschichte-ffm.de und direkt im Archivinformationssystem Arcinsys Hessen unter arcinsys.hessen.de/arcinsys/start.

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Ein Faksimile aus einem historischen Schöffengerichtsbuch. Copyright: Institut für Stadtgeschichte



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