Nachhaltige Dienstbekleidung wird bei der FES getestet

FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler zeigte sich über die Möglichkeit eines Tests erfreut. „Gerne unterstützen wir Rhein-Main-Fair bei ihrer Pionierarbeit in der Textilbranche. Wir werden die Arbeitskleidung einem echten Härtetest unterziehen. Sie muss sich bewähren in Punkto Sichtbarkeit, Wetterbestätigkeit, Tragekomfort und Industriewäschefähigkeit.“

Stadtrat Stefan Majer sieht Frankfurt als Vorreiter: „Uns in Frankfurt ist es als FairTradeTown besonders wichtig, die Frage nach öko-sozialer Beschaffung in den Alltag und in alle Bereiche der Verwaltung zu tragen. Die FES beteiligt sich nicht nur an diesem Gemeinschaftsprojekt, sondern stellt sich dem Thema Nachhaltigkeit schon lange. Es ist außerdem großartig, dass dies im Rahmen einer regionalen Initiative stattfindet. Unser Dank gilt dem Verein Rhein.Main.Fair für die Initiative und die Anfrage.“

Mit der Veranstaltungsreihe „Fhoch3: Function – Fair – Fashion“ thematisiert der Verein Rhein.Main.Fair die Probleme der Textilindustrie und stellt nachhaltige Handlungsalternativen für Kommunen dar. Als Teil von Fhoch3 werden Mitarbeiter der FES in den nächsten zwei Monaten nachhaltige produzierte Dienstbekleidung von Bläkläder einem Praxistest unterziehen. Es soll herausgefunden werden, ob faire Dienstbekleidung auch Kriterien der Funktionalität erfüllt und sich als Fashion-Hingucker eignet.

Marcel Kremer, Area Sales Manager von Blakläder „Wir danken der Initiative, die das Thema sozio-ökologische Beschaffung von Kommunen stärker in die Öffentlichkeit trägt. Dass es ein Thema für die Kommunen ist, merken wir immer mehr. Vielleicht gibt es in Kommunen vor der Ausschreibung Informationsveranstaltungen und Testphasen, so dass neben der Wirtschaftlichkeit auch sozio-ökologische Gesichtspunkte einbezogen werden. Wir freuen uns auf die Rückmeldung der beiden Testpersonen. Wir allen können daraus nur lernen und besser werden.“

Gisela Stang von Rhein Main Fair: „Dank an die Stadt Frankfurt und die FES für die Teilnahme an dem Praxistest. In der Tat arbeitet die Initiative schon seit über fünf Jahren an der Auszeichnung zur fairen, nachhaltigen Metropolregion und wir kommen diesem Ziel - mehr als zwei Drittel der 5,7 Millionen Einwohner leben in sogenannten FairTradeTowns oder Kreisen - deutlich näher. Gerade in Zeiten einer Pandemie erleben wir, dass wir uns nicht vom Rest der Welt abkoppeln können. Wir sehen die Bilder von den Zuständen der meist Näherinnen in Bangladesch und sind betroffen. Die öffentliche Hand kauft jedes Jahr für 360 Mrd. Euro ein - vom Kaffee bei den Sitzungen, über Schutzkleidung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis hin zu Pflastersteinen. Daraus erwächst Verantwortung und Chancen der Veränderung. Wir freuen uns, dass ein so großer Arbeitgeber wie die FES an diesem Praxistest teilnimmt.“

Rhein.Main.Fair arbeitet seit fünf Jahren als Initiative am Aufbau der dritten Fairtrade Metropolregion Deutschlands und der regionalen Umsetzung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Mit dabei sind Vertreter*innen von Kommunen, Kirchen, Landesministerien, Landesnetzwerke und Nichtregierungsorganisationen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Aus der Initiative ist im August 2019 ein gemeinnütziger Verein geworden, der durch Mitgliedsbeiträge, Fördergelder und Spenden finanziert wird. Das gesamte Programm von Fhoch3 – Workshops, Kommunalberatungen, Podiumsdiskussionen – ist unter http://www.rheinmainfair.org/fhoch3 zu finden.

Fotos: Stadtrat Stefan Majer übergibt die nachhaltige Dienstbekleidung. Fotos: Stadt Frankfurt/FES