Vorsprung Frankfurt - Gesundheitsdezernent stellt Website zu Cannabis als Medizin vor

Gesundheitsdezernent stellt Website zu Cannabis als Medizin vor

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Mit einer neuen Website zum Thema Cannabis in der Medizin informieren das Gesundheitsdezernat und das Drogenreferat der Stadt Frankfurt am Main über die Behandlung und Verordnung von Medizinal-Cannabis.

Auf der Website finden Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte beispielsweise Basisinformationen zu Fragen wie „Was ist Cannabis?“ und „Wie kann Cannabis in der Medizin eingesetzt werden?“, aktuelle Forschungsergebnisse zur Versorgungssituation mit Cannabis-Arzneimitteln in Frankfurt am Main ebenso wie Fachartikel, die sich gezielt an Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte richten. Die Internetpräsenz ist Teil des Pilotprojekts zu medizinischem Cannabis, mit dem das Gesundheitsdezernat gemeinsam mit dem Drogenreferat Versorgungsprobleme in Frankfurt am Main identifizieren und die Situation von Betroffenen verbessern will.

Seit 2017 können Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen Cannabis-Arzneimittel auf Rezept bekommen, doch in der Praxis gestalten sich die Zugänge oft immer noch schwierig. Das zeigen die wissenschaftlichen Versorgungsstudien, die vom Gesundheitsdezernat und Drogenreferat in Auftrag gegeben wurden. Befragungen von Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte, eine Fokusgruppendiskussion sowie eine umfangreiche Dunkelfeldstudie zeigen, dass sich viele Betroffene trotz medizinischer Indikation und häufig mit sehr langer und schwerer Krankheitsgeschichte weiterhin auf dem Schwarzmarkt selbst versorgen müssen. Darüber hinaus fehlt es den medizinischen Fachkräften häufig an Informationen und Erfahrungen über die Behandlung mit Cannabis-Arzneimitteln. „Ärzt*innen in Frankfurt, aber auch Apotheker*innen haben vor allem geringe Fortbildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten beklagt“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. „Mit der neuen Website und den Online-Fortbildungen, die im Februar starten, wollen wir das bestehende Defizit auffangen und den Aufbau eines Netzwerks in Frankfurt unterstützen.“ Auch und gerade in Zeiten von Corona, so Majer weiter, dürfe dieses wichtige Thema und die Nöte chronisch schwerkranker Menschen nicht in den Hintergrund rücken.

Patientinnen und Patienten finden auf der Website Informationen zu möglichen Anwendungsgebieten und der Kostenübernahme, aber auch Kontaktmöglichkeiten zur Terminvergabe für das bundesweit einmalige Beratungsangebot „Medical Marihuana Project“. Ein erfahrener Mediziner und ein Rechtsanwalt informieren einmal monatlich über die Indikationsstellung, Risiken und Nebenwirkungen von cannabishaltiger Medizin. „Damit unterstützen wir die Patient*innen aus Frankfurt und Umgebung ganz konkret. Sie können sich Beratung zu dem Einsatz von Cannabis-Arzneimitteln bei ihrem ganz spezifischen Beschwerdebild einholen und sich über die rechtlichen Möglichkeiten bei der Kostenübernahme durch die Krankenkassen informieren“, sagt Regina Ernst, die Leiterin des Drogenreferats.

Sie hofft, auch in der medizinischen Fachwelt einen „dauerhaften Diskurs“ anzustoßen, „dass sich Kolleg*innen in Frankfurt mit kurzem Draht untereinander austauschen und rückversichern können“ und dass sich so perspektivisch der Weg ebnen lässt, „damit künftig mehr Betroffenen die Behandlungsmöglichkeit mit medizinischem Cannabis offensteht, wenn dies für sie die beste Wahl ist.“

Die neue Website zu medizinischem Cannabis geht am Mittwoch, 10. Februar, online. Sie ist unter http://medizinisches-cannabis-frankfurt.de zu erreichen.



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