Vorsprung Frankfurt - Pfingsten: Eine gemeinsame Tradition

Pfingsten: Eine gemeinsame Tradition

Service
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Pfingsten steht für die gegenseitige Verständigung. An dem kirchlichen Hochfest, das als die Geburtsstunde der Kirche gilt, wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert. In der Apostelgeschichte erlangen die Jünger die Fähigkeit, in anderen Sprachen zu sprechen und andere Sprachen zu verstehen.

„Pfingsten sollte daher vielleicht als Ermutigung verstanden werden, aktiv für humanitäre Werte und Überzeugungen einzustehen. Empathie und ein respektvoller Umgang miteinander befördert das friedliche Zusammenleben, ebenso wie nach christlichen Werten zu handeln“, sagt Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker. „Mit Engagement für ein gemeinsames Miteinander einzutreten, dafür sollten wir unsere Energie verwenden.“

„Der 3. Ökumenische Kirchentag am vergangenen Wochenende hat gezeigt, dass Brückenbauen zwischen den unterschiedlichen Religionen und Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, möglich ist und unsere Gesellschaft stärkt. Die Bedeutung der christlichen Werte verdeutlichen, dass nicht Hass uns verbindet, sondern Nächstenliebe“, betont Becker. „Wir sollten uns gerade an Feiertagen wie Pfingsten auf unsere christlichen Werte besinnen und auch den Mut haben, zu den eigenen Werten und Traditionen zu stehen und diese ins eigene Handeln zu übertragen. Pfingsten kann zum Nachdenken darüber anregen, wie Gott heute wirkt und wie sich dies in unser alltägliches Handeln einbauen lässt“, ergänzt Becker.

An die Entsendung des Heiligen Geistes erinnert am Samstag vor Pfingsten in Frankfurt auch ein Klangerlebnis der ganz besonderen Art. Zum Großen Stadtgeläute ertönen am Samstag, 22. Mai, von 16.30 bis 17 Uhr die Glocken der zehn Innenstadtkirchen, mit Ausnahme der vier Glocken der St. Peterskirche aufgrund baulicher Maßnahmen.

„Die Glocken der Kirchen geben der Stadt eine einmalige Stimme. Es ist ein einzigartiges Konzert, nicht nur in Deutschland. Frankfurt kann stolz sein auf diese Tradition“, sagt Becker. „Jede der beteiligten Kirchen hat ein eigenständiges Geläute, gemeinsam ergeben sie ein harmonisches Gesamtkonzept.“

Die Tradition des Läutens reicht weit zurück: Bereits 1347 ist das Läuten aller Glocken belegt. Jedoch noch ohne eine solche harmonische Abstimmung der Glocken aufeinander, wie es heute der Fall ist.

Im Mai 1856 beschloss der Senat der Freien Stadt Frankfurt, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläut zu veranstalten, welches später das „Große Stadtgeläute“ genannt wurde. Als Folge des Zweiten Weltkrieges waren die Kirchen und auch die Glocken weitestgehend zerstört. Die Stadt Frankfurt hat als Eigentümerin der Innenstadtkirchen die zerstörten Gotteshäuser wieder aufgebaut, auch zahlreiche neue Glocken mussten gegossen werden. Die Konzeption des Großen Stadtgeläutes geht auf das Jahr 1954 zurück. Die damals Verantwortlichen der Stadt ließen den Mainzer Glocken- und Orgelbausachverständigen Professor Paul Smets ein in sich geschlossenes Konzept für die Geläute aller Dotationskirchen erarbeiten. Das Ergebnis verzückt auch nach Jahrzehnten immer wieder aufs Neue die Frankfurterinnen und Frankfurter sowie zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

„Das Große Stadtgeläute ist eine besondere Art, an den Feiertagen einen Moment des Innehaltens zu schaffen. Die Glocken erinnern die Bürgerinnen und Bürger eindrucks- und klangvoll an die Bedeutung der Feiertage und vielleicht rufen sie auch in Erinnerung, dass wir nur gemeinsam und miteinander die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen stemmen können“, betont Becker.

Außer am Samstag vor Pfingsten ist das Große Stadtgeläute am Samstag vor Ostern, am Samstag vor dem ersten Advent und am Heiligen Abend für jeweils eine halbe Stunde zu hören. In der Neujahrsnacht läuten die Glocken um Mitternacht für eine Viertelstunde.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von VORSPRUNG!

AnzeigeHarth und Schneider 250 x 300px

Anzeige

werbung1 100Euro