Vorsprung Frankfurt - „Gesundheit in Gemeinschaftsunterkünften“: Erste Einsätze erfolgreich

„Gesundheit in Gemeinschaftsunterkünften“: Erste Einsätze erfolgreich

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Bewohnerinnen und Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften haben in der SARS-CoV-2-Pandemie kaum eine Möglichkeit, die soziale Distanz einzuhalten und sich im Infektionsfall oder als enge Kontaktperson absondern zu können.

Hinzu kommen sprachliche und andere Barrieren zur Gesundheitsversorgung. Aus diesen Gründen gibt es hier erhöhten Bedarf an Gesundheitskommunikation.

Das Gesundheitsamt und der Verein Kinder im Zentrum Gallus haben daher seit April im Rahmen des Pilotprojektes „Gesundheit in Gemeinschaftsunterkünften“ (GiG) Gesundheitslotsinnen und -lotsen zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren geschult und in zehn verschiedenen kommunalen Gemeinschaftsunterkünften eingesetzt.  Die Lotsinnen und Lotsen berieten dabei in fünf Sprachen insbesondere zu Covid-19-Erkrankung, Infektionsschutzmaßnahmen und Impfung, aber auch zu medizinischen und sozialen Anlaufstellen. Trotz hoher Inzidenzen und zum Teil schwieriger räumlicher Bedingungen in den Unterkünften konnten die Einsatzteams durch ihre hohe Flexibilität 171 Bewohnerinnen und Bewohner erreichen. Die freiwilligen Lotsinnen und Lotsen haben verschiedene kulturelle Hintergründe und eine soziale oder medizinische Ausbildung. Die Bewohnerinnen und Bewohner und die Einrichtungsleitungen bewerten die Einsätze insgesamt sehr positiv. Insbesondere die Impfwilligkeit der Bewohnerinnen und Bewohner konnte positiv beeinflusst werden.

Ab Ende September finden weitere Einsätze in Gemeinschaftsunterkünften statt. Dafür werden zusätzliche Gesundheitslotsinnen und -lotsen mit weiteren kulturellen Hintergründen geschult und eingesetzt.

Das Kooperationsprojekt startete Mitte April. Während das Gesundheitsamt für die Schulung der freiwilligen Gesundheitslotsinnen und -lotsen zum Thema Covid-19 zuständig ist, liegt die zielgruppengerechte Aufbereitung der fachlichen Inhalte beim Verein Kinder im Zentrum Gallus. Die Themen im Projekt basieren auch auf den Erfahrungen des Ausbruchsteams „Soziale Einrichtungen“ am Gesundheitsamt, das in der Pandemie unter anderem für Gemeinschaftsunterkünfte für geflüchtete und wohnungslose Menschen zuständig ist.

Geplant werden die Einsätze von der Projektkoordinatorin zusammen mit den jeweiligen Leitungen der Unterkünfte. Die städtische Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Flüchtlinge unterstützt das Projekt bei der Planung der Einsätze.

Hauptziele des Pilotprojektes sind die Stärkung der Gesundheitskompetenz und der Selbstwirksamkeit der Bewohnerinnen und Bewohner. Perspektivisch wird das Projekt partizipativ weiterentwickelt, beispielsweise im Hinblick auf die relevanten Gesundheitsthemen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen außerdem die Möglichkeit erhalten, sich selbst als Gesundheitslotsin oder -lotse ausbilden zu lassen und tätig zu werden. 



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