Vorsprung Frankfurt - Leonhard, Cäcilia und Co. kehren zurück

Leonhard, Cäcilia und Co. kehren zurück

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Der Innenraum der Kirche St. Leonhard wurde in den vergangenen Jahren mit großem Aufwand denkmalgerecht saniert. Jetzt sind einige Kunstwerke zurückgekehrt, die während der Arbeiten ausgelagert waren und restauriert wurden. „St. Leonhard war immer schon berühmt für seine kunstvolle Ausstattung“, sagte Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff (Grüne), der für die Dotationskirchen zuständige Dezernent.

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„Der Stadt Frankfurt am Main ist es wichtig, dass die Werke nicht nur im guten Zustand erhalten werden, sondern auch angemessen zur Geltung kommen. Ich freue mich, dass Besucherinnen und Besucher der Kirche die Bilder wieder zu sehen bekommen.“

Von besonderer Bedeutung sind die beiden einzigen erhaltenen Relikte des Leonhardsaltars, der sich im südlichen Seitenschiff der Kirche befand. Den Altar hatte Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg 1813 gestiftet, als die Kirche nach kriegsbedingten Zerstörungen wiederhergestellt wurde. Das dominierende Mittelbild stammt von dem Münchner Hofmaler Joseph Karl Stieler und zeigt den Heiligen Leonhard bei der Befreiung Gefangener. Es hängt jetzt wieder an der Nordwand des Leonhardschors – wegen seines beachtlichen Gewichts von rund 180 Kilogramm an Spezialhaken befestigt. Ebenfalls erhalten ist das Wappen des Großherzogtums Frankfurt, das den Altar bis zu seinem Abbau im Jahr 1984 krönte. Es wurde wieder über dem Bild des Hl. Leonhard angebracht.

An der Westseite der Kirche, über der sogenannten Präsidentenbank, wurde ein Gemälde mit einer Darstellung der Kreuzigung aufgehängt. Eine weitere Kreuzigungsszene ist auf der Nordempore zu sehen. An die Ostwand der Südempore ist das Bild der Heiligen Cäcilia zurückgekehrt. Die seit 2010 wegen der Sanierungsarbeiten ausgelagerten Kunstwerke waren zum Teil stark verschmutzt, was unter anderem auf Kerzenruß zurückzuführen ist. Sie wurden gereinigt und kommen jetzt wieder besser zur Geltung. Die Ausstattung der St. Leonhardskirche mit Gemälden ist jetzt wieder vollständig. Von den ausgelagerten Gegenständen fehlen noch Schränke und Beichtstühle, die ebenfalls in die Kirche zurückkehren werden.

Die St. Leonhardskirche ist die älteste der Frankfurter Dotationskirchen. Sie wurde 1209 als spätromanische Basilika errichtet und im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts gotisch umgebaut. Wegen der gut erhaltenen historischen Bausubstanz und der wertvollen Ausstattung ist die Kirche von besonderer Bedeutung. Heute ist sie eine Filialkirche der Domgemeinde. Hauptschiff und Hochchor wurden von 2011 bis 2019 umfassend saniert. In den kommenden Jahren ist die statische Ertüchtigung der nördlichen Vorhalle geplant. Dazu werden derzeit verschiedene Varianten geprüft.

Auf besonderes Interesse stößt St. Leonhard in der Vorweihnachtszeit, wenn die berühmte neapolitanische Krippe aufgebaut wird. Die weit über Frankfurt hinaus bekannte, volkstümliche Sammlung von Personen rund um das Weihnachtsgeschehen umfasst rund 40 prächtig gekleidete kostbare Figuren, die größtenteils um 1760/70 in Neapel entstanden sind: Hirten und Engel, die Heiligen Drei Könige, Maria und Josef mit dem Kind, aber auch viele Figuren wie Händler, Bürger, Bettler und Kinder. Ab dem 14. Dezember können die handwerklichen Meisterwerke, an deren Herstellung Schnitzer, Modellierer, Tuchmacher, Schneider, Gold- und Silberschmiede beteiligt waren, in St. Leonhard besichtigt werden. Die Kirche ist von Montag bis Freitag von 15 Uhr bis 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr – außer während der Gottesdienste – für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Foto: Das Wappen des Großherzogtums Frankfurt liegt bereit, um wieder aufgehängt zu werden, Copyright: Stadt Frankfurt, Foto: Holger Menzel

Foto: Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff, Dombaumeisterin Julia Lienemeyer und Restauratorin Susanne Schumann vor dem Gemälde des Heiligen Leonhard, Copyright: Stadt Frankfurt, Foto: Holger Menzel



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