Vorsprung Frankfurt - „Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte“

„Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte“

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Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz und Vorsitzende des Präventionsrates, und Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, haben am Dienstag, 18. Januar, vor der Filiale der Bäckerei Eifler in der Hasengasse 15 zusammen mit Inhaber Gerhard Eifler und seinem Sohn Michael die neuen Brötchentüten „LIEBE (er) schlägt?“ vorgestellt.

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Mit dieser Aktion will der Frankfurter Präventionsrat zusammen mit dem Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West auf Gewalt in Partnerbeziehungen aufmerksam machen und hat mit dem Frankfurter Familienunternehmen „Der Bäcker Eifler“ einen Mitstreiter gefunden. So kommen insgesamt 240.000 Brötchentüten auf die Frankfurter Frühstückstische, die mit dem Slogan „LIEBE (er) schlägt?“ das Thema aufgreifen und mit Beratungstelefonnummern bedruckt sind.

Spätestens seit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes im Jahr 2002 ist Gewalt in Partnerbeziehungen nicht mehr privat. Die Polizei ist verpflichtet, Ermittlungen aufzunehmen, sobald sie Hinweise auf häusliche Gewalt erhält. Partnergewalt kommt in allen gesellschaftlichen Schichten und allen Kulturen vor. Opfer sind vor allem Frauen, die aus falsch verstandenem Rollenverständnis, aus Unkenntnis ihrer Rechte oder anderen Gründen ein jahrelanges Martyrium erdulden.

Der Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt Frankfurt West, koordiniert vom Caritasverband Frankfurt, will mit seinen Kooperationspartnern für das Thema sensibilisieren und Betroffenen Kontaktdaten an die Hand sowie auf der Brötchentüte geben. Stadträtin Rinn sagte: „Gewalt in einer Beziehung ist immer noch schambesetzt und ein Tabu-Thema. Viele Frauen trauen sich nicht, von sich aus Hilfe zu suchen. Mit den Brötchentüten der Bäckerei Eifler, für die wir alle sehr dankbar sind, informieren wir Betroffene ganz unverfänglich über Telefonnummern, unter denen sie sich beraten lassen können.“

Stadträtin Heilig ergänzte: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist leider Alltag und auch Frankfurt ist da keine Ausnahme. Mit der Aktion der bedruckten Brötchentüten werden betroffene Frauen und auch die Menschen in ihrem sozialen Umfeld auf das Hilfesystem und die Beratungsstellen aufmerksam gemacht. Wir bringen das Thema so in die Öffentlichkeit und schaffen ihm die Aufmerksamkeit, die es braucht, damit jeder und jede sensibilisiert wird. Für das Thema, aber auch dafür, wo es Hilfsangebote im Notfall gibt. Prävention und Gewaltschutz werden wir zum Schutz der Frauen und Mädchen verbessern. Das ist mir als Frauendezernentin ein großes Anliegen.“

Foto: Klaus-Dieter Strittmatter, Leiter des Präventionsrates, Stadträtin Rosemarie Heilig, Gerhard Eifler, Michael Eifler und Stadträtin Annette Rinn präsentieren die Brötchentüten, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Dezernat IX



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