Vorsprung Frankfurt - Fällung einer großen Buche im Botanischen Garten

Der etwa 80 Jahre alte Baum zeigt schon seit rund zehn Jahren deutliche Absterbe-Erscheinungen im Kronenbereich und steht seit dieser Zeit unter intensiver Beobachtung, zumal er direkt an einem Hauptweg und am von Besucherinnen und Besuchern stark besuchten Unterstand am Teich steht.

Der Baum ist seit geraumer Zeit von einem Pilz befallen. Die Fruchtkörper des Riesenporlings (Meripilus giganteus) erscheinen regelmäßig in der Nähe des Stammes. Dieser Pilz verursacht eine als Weißfäule bezeichnete Erkrankung. Insbesondere bei älteren Buchen ist er auch in naturbelassenen Wäldern nicht selten. Der Pilz befällt zunächst im Wurzelbereich tiefliegende Wurzeln und dringt dann in stammnahe Wurzelbereiche vor, was zunächst eine Vitaliltätsminderung des Baumes zur Folge hat, die sich in Verringerung der Blattgrößen, Absterben der Baumkrone und schließlich des Baumstammes äußert.

Befallene alte Buchen können aufgrund des Stabilitätsverlustes des Stammes mit voll begrünter Baumkrone unvermittelt zusammenbrechen und stellen eine erhebliche Gefahr dar. Ein von der Gartenleitung des Botanischen Gartens beauftragter Gutachter kam zu dem Schluss, dass eine weitere Standsicherheit des Baumes nicht mehr gewährleistet sei.

Thomas Moos, technischer Leiter des Botanischen Gartens, verweist darauf, dass die letzten sehr heißen Sommer der Buche ebenfalls stark zugesetzt hätten: „Über mehrere Jahre haben wir versucht, den Pilz mit einem natürlichen Mittel zu bekämpfen, letztlich aber ohne Erfolg. Die Verwendung von Fungiziden (pilzabtötende Pflanzenschutzmittel) ist an diesem Standort ausgeschlossen, da durch diese auch die nützlichen, natürlichen Mykorrhiza-Pilze in diesem waldartigen Bestand angegriffen würden.“

Moos verweist jedoch auf den insgesamt guten Zustand der Buchen im Botanischen Garten, der trotz klimatisch ungünstiger Innenstadtlage durch die umsichtige Pflege der Gärtnerinnen und Gärtner sichergestellt werde. „Lediglich eine weitere, große Buche befindet sich unter näherer Beobachtung. Da sich das Ableben des Baumes bereits länger angekündigt hat, sind vor einigen Jahren insgesamt drei kleinere Buchen gepflanzt worden, von denen eine nun den Platz des zu fällenden Baumes einnehmen wird. Der Baumstumpf soll in einer Höhe von circa einem Meter stehen bleiben und bietet holzzersetzenden Mikroorganismen und Tieren künftig weiterhin ein Habitat“, schließt Thomas Moos.



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