Vorsprung Frankfurt - Kreatives Draußenlernen im Bildungsraum GrünGürtel

Kreatives Draußenlernen im Bildungsraum GrünGürtel

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Haare aus Blättern, für die Augen zwei Eichelhütchen und ein Bart aus Moos – fertig ist das Tongesicht an einer Eiche hinter der GrünGürtel-Waldschule. Mit ihren LandArt-Objekten präsentiert die Klasse 2a der Berkersheimer Schule zum Auftakt der Saison das städtische Bildungsprogramm „Entdecken, Forschen und Lernen" im GrünGürtel für das Jahr 2022 für Schulen und Kindertageseinrichtungen.

Der Veranstaltungstitel „Wald verzaubern" ist doppelt passend. Zum einen, da es in dem Angebot für Grundschulklassen um den zauberhaften Stadtwald geht, der in diesem Jahr sein 650-jähriges Bestehen feiert. Zum anderen lugen nun wie im Märchen die Tongesichter der Schülerinnen und Schüler zwischen den Stämmen hervor. Mancher Waldgeist schaut dabei durchaus grimmig drein.

Dafür gibt es eine plausible Erklärung: Die Kinder der Klasse 2c sorgen sich um den Stadtwald, dessen Bäume unter dem Klimawandel leiden. 99 von 100 Bäumen sind geschädigt. „Ich glaube, es gibt momentan keine wichtigeren Themen für unsere Kinder und Jugendlichen als den Ukraine-Krieg, die Frage des Klimaschutzes und wie wir unsere Erde, unsere Ressourcen für die künftigen Generationen erhalten können", sagt Projektleiterin Barbara Clemenz von Umweltlernen in Frankfurt. Es sei wichtig, dass Schulen diese Themen aufgreifen und im Unterricht bearbeiten.

Für Themen einer nachhaltigen Entwicklung biete der Bildungsraum GrünGürtel vielfältige Lernanlässe. Im städtischen GrünGürtel-Veranstaltungsprogramm finden Klassen jeder Jahrgangsstufe Bildungsangebote zu drängenden Zukunftsfragen. Besonders der Klimawandel steht im Fokus des Programms, denn Klima ist das Schwerpunktthema im Jahr 2022. „Dabei ist es uns wichtig, mit den Kindern und Jugendlichen Handlungsoptionen für ihren Alltag in Schule und Familie zu entwickeln", betont Clemenz. Bei der Klasse 2c kommen viele Ideen zum Schutz des Stadtwaldes und seiner Funktion als CO2-Senke zusammen: neue Bäume pflanzen, vor allem solche, die das veränderte Klima besser vertragen – aber auch mehr Fahrrad- und Rollerfahren, Wasser und Energie sparen, keinen Müll im Wald liegen lassen und überhaupt weniger Müll verursachen.

„Da gehen die Kinder schon mit gutem Beispiel voran", freut sich Kirsten Reichelt-Färber von Umweltlernen, die das Angebot mit den Kindern durchführt. „Alle haben ihre Biobrotbox für die Frühstückspause dabei und ihr Getränk in der Mehrwegflasche. Die Kinder wissen bereits in der zweiten Klasse, dass Verpackungsmüll zu vermeiden ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz ist."

Im Veranstaltungsprogramm „Entdecken, Forschen und Lernen" finden Schulklassen und Gruppen aus Kindertageseinrichtungen in diesem Jahr 83 unterschiedliche Angebote. Jährlich nehmen an den Veranstaltungen für Schulen und Kindertageseinrichtungen über 10.000 Kinder und Jugendliche teil. Im Jahr 2022 sind sieben neue Angebote hinzugekommen und 18 verschiedene Angebote zum Thema Klima stehen zur Auswahl.

Das Programm „Bildungsraum GrünGürtel" der Dezernate für Bildung sowie für Klima und Umwelt wird koordiniert vom Grünflächenamt (StadtWaldHaus), dem Stadtschulamt, dem Umweltamt und Umweltlernen in Frankfurt. Eingebunden sind zahlreiche städtische und nicht-städtische Kooperationspartner.

Am Sonntag, 27. März, startet mit der ersten Frühlingsveranstaltung die zweite Programmlinie von „Entdecken, Forschen und Lernen", das Offen-für-alle-Programm. Interessierte können sich noch zur Teilnahme an der Vogelstimmenführung rund ums StadtWaldHaus in der Isenburger Schneide anmelden.

Foto: Tongesicht an einer Eiche hinter der GrünGürtel-Waldschule, Copyright: Umweltlernen in Frankfurt



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