Vorsprung Frankfurt - Konzernergebnis 2021 der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding

Konzernergebnis 2021 der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding

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Die Unternehmensgruppe Stadtwerke Frankfurt am Main Holding (SWFH) hat 2021 zuverlässig und unterbrechungsfrei ihre Leistungen zur Daseinsvorsorge auf hohem Niveau bereitgestellt, denn sie sind Voraussetzung für funktionierendes modernes Großstadtleben.

Zudem erweisen sich die Frankfurter Stadtwerke mit innovativen Konzepten bei Energieversorgung, thermischer Abfallverwertung und im ÖPNV als Akteure ganz im Sinne von Energie- und Verkehrswende. Sie stellen die Weichen für die angestrebte klimaneutrale und damit nachhaltige, zukunftsfähige Daseinsvorsorge in Frankfurt. Daseinsvorsorge in Frankfurt Teil der Zukunftssicherung - Das Tagesgeschäft eines Infrastrukturdienstleisters ist grundsätzlich eine große Herausforderung: Bürger und Unternehmen erwarten Zuverlässigkeit zu fairen Preisen. Auch oder vielleicht gerade in einer Pandemie. 2021 ist es den Konzerngesellschaften wieder gelungen, diese Erwartungen zu erfüllen. Mainova hat 24/7 Energie und Wasser bereitgestellt; Grundvoraussetzungen für gutes Leben und Wirtschaften in einer Metropolregion, zumal in einer zunehmend digitalen Gesellschaft. Die Verkehrsunternehmen VGF und ICB haben für leistungsfähige Verbindungen gesorgt und waren trotz weiter rückläufiger Fahrgastzahlen – 2021 wurden 120,2 Millionen Fahrgäste (2020: 137,1 / 2019: 232,9) gezählt – bei gleichbleibender Taktung zuverlässig unterwegs. Dank des ÖPNV-Rettungsschirms von Bund und Ländern konnten Umsatzeinbußen bei den Verkehrsdienstleistern kompensiert werden, ein starkes Signal aus der Politik für eine funktionierende Daseinsvorsorge. Die Frankfurter Schwimmbäder blieben 2021 aufgrund des Infektionsgeschehens zunächst geschlossen, öffneten aber pünktlich zu den Sommerferien.

Frankfurt vor der Wende: neue Konzepte für Energie und Verkehr - Neben dem Tagesgeschäft haben die Unternehmen des Stadtwerkekonzerns kritische Infrastruktur gewartet, ertüchtigt und vor allem für zukünftige Anforderungen aus- und umgebaut. Mainova hat im Berichtsjahr neben vielen weiteren Projekten mit „Westville" ein innovatives Wohnkonzept mit überzeugender CO2-Bilanz an den Start gebracht: Im 2021 vorgestellten Wohnquartier sollen in Zukunft rund 3000 Menschen mit der Abwärme aus Serverfarmen versorgt werden. Ein bundesweit einzigartiges, richtungsweisendes, umweltorientiertes Gemeinschaftsprojekt. Zudem hat Mainova in einen großen Solarpark investiert und – für noch mehr Versorgungssicherheit in der wachsenden, energiehungrigen Stadt – den Ausbau von Netzen und Erzeugungsinfrastruktur fortgesetzt. Mit einer Investition von 750 Millionen Euro wird die versorgungstechnische Grundlage für Digitalisierung, Elektromobilität und Versorgungssicherheit in einer sich dynamisch entwickelnden Metropolregion geschaffen. Die Abfallverbrennungsanlage AVA trägt durch umweltschonende Abfallverbrennung zur Energieeffizienz bei. Im Berichtsjahr wurden durch das Voranschreiten des innovativen Projekts MH2Regio, das die Transformation von Müll in Wasserstoff und damit Mobilität ermöglicht, zukünftige Potenziale für neue Verkehrsversorgungskonzepte greifbar. Die Verkehrsdienstleister VGF und ICB sind weiter mit der Verbesserung der Mobilitätsangebote für die Kundinnen und Kunden ebenso wie für das Klima befasst.

Die VGF realisierte nach Plan Großbauvorhaben wie die Rundumerneuerung der Gleisinfrastruktur am Betriebshof Gutleut, der jetzt bereit ist für die Zukunft – die 2022 in Gestalt des ersten T‑Wagens, Frankfurts neuester Straßenbahn-Generation – einrollt. 2021 fiel auch der Startschuss für das Projekt Digital Train Control System Frankfurt, ein zukunftsfähiges, digitales Zugsicherungssystem. Es basiert auf der Communication Based Train Control-Technologie und ermöglicht mehr Züge und kürzere Takte auf vorhandener Infrastruktur, was eine höhere Kapazität des Streckennetzes bedeutet. Das gilt auch für die neuen U5-Mittelteile, von denen erste 2021 ausgeliefert wurden und welche die Frankfurter Stadtbahnen zu den weltweit längsten und damit fassungsstärksten machen: Rund 700 Fahrgäste finden sitzend und stehend Platz in diesen Bahnen. Daneben wurden mit begrünten Haltestellen sehenswerte und umweltfreundliche Impulse im Stadtleben gesetzt. Die ICB hat 2021 zwei weitere Buslinien elektrifiziert. Sie hat 13 Brennstoffzellenbusse bestellt, die Förderbewilligung für eine Wasserstofftankstelle erhalten und so die Voraussetzungen für die Integration eines zweiten alternativen Antriebs erfüllt. Bis 2030 soll der Busverkehr komplett klimaneutral laufen. Die Busse werden dann von einem neuen, vollelektrischen Betriebshof aus in den Stadtverkehr geschickt – sein Bau ist ein weiteres Projekt, mit dem sich die ICB zusätzlich zum Tagesgeschäft befasst. Die Frankfurter Bäder haben das Bäderkonzept 2025 fortgeführt: Die Stichworte hier sind Rückbau Rebstockbad und Vorbereitung für den Neubau sowie Spatenstich Familienbad Bornheim.

Rund 6500 Stadtwerkerinnen und Stadtwerker - Rund 6500 Beschäftigte standen per 31. Dezember 2021 hinter den Leistungen, welche die Gesellschaften des Stadtwerkekonzerns für Frankfurt am Main erbracht haben. Die Kompetenzen und die Einsatzbereitschaft jeder einzelnen Person, ganz gleich ob im Fahrdienst, in Kraftwerken, Werkstätten, auf Baustellen sowie hinter den Kulissen in Planung und Administration bewirken, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt gut versorgt sind, genau wie die Unternehmen an diesem profilierten Wirtschaftsstandort. Der demografische Wandel beschäftigt die Stadtwerke-Unternehmen nicht erst seit gestern: Bei einem Durchschnittsalter von 47,1 Jahren (2020: 46,6 Jahre) ist es von höchster Priorität, Auszubildende und neue Fachkräfte für den Stadtwerkekonzern zu gewinnen. Zudem muss durch internen Wissenstransfer Know-how gesichert werden, das durch die hohe Zahl an Renteneintritten andernfalls verloren geht. Die Konzerngesellschaften verzeichneten im Berichtsjahr 615 Neuzugänge (2020: 709) und es wurden 87 Auszubildende unter Vertrag genommen (2020: 99). Die Fluktuationsquote liegt bei 6,79 Prozent (2020: 7,2 Prozent).

Konzernergebnis 2021 - Als Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe Stadtwerke wurden für das Geschäftsjahr 2021 3,06 Milliarden Euro (2020: 2,55 Mrd. Euro) ausgewiesen, ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahresniveau – und ein Rekordhoch. Es ist insbesondere auf einen Zuwachs bei den Strom-, Gas- und Wärmeerlösen zurückzuführen. Die Ursache für die Umsatzsteigerung beim Strom (+18,4 Prozent) waren höhere Handelserlöse durch ein größeres Handelsvolumen und der Anstieg im Individualkundengeschäft. Das Plus bei den Gaserlösen (+41,6 Prozent) resultiert im Wesentlichen aus einem witterungsbedingten Mehrabsatz sowie der zum 1. Januar 2021 eingeführten Umlage im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Auch der höhere Umsatz aus dem Verkauf von Wärme und Kälte (+15,1 Prozent) ist auf die kühlere Witterung zurückzuführen. Mit 278,5 Millionen Euro wurden die Investitionen in Erhalt, Erneuerung und Ausbau der Infrastruktur deutlich aufgestockt (2020: 238,7 Mio. Euro). Dieser Trend wird sich fortsetzen: Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen für 2022 beläuft sich auf knapp 400 Millionen Euro. Investitionsschwerpunkte sind der Ausbau des Stromnetzes, die Modernisierung des VGF-Fuhrparks und die Digitalisierung der Zugsicherung. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2021 weist mit –8,0 Millionen Euro ein deutlich besseres Konzernergebnis aus als im Vorjahr (2020: –187,0 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf die at-Equity-Bewertung der Fraport AG zurückzuführen (2021: 23,1 Mio. Euro, 2020: –174,7 Mio. Euro). Den Unternehmen des Stadtwerkekonzerns kommt beim Umbau von Frankfurt zur klimaneutralen Stadt eine besondere Rolle zu: Ihre Aufgabe ist es, eine intakte und leistungsfähige Infrastruktur bereitzustellen – das Gerüst für die Energie- und für die Verkehrswende. Das setzt hohe Investitionen voraus, koordiniertes Arbeiten unter durch Lieferengpässe und Bauverzögerungen erschwerten Bedingungen, innovative und zukunftsfähige Konzepte bei der Energieversorgung und im ÖPNV. Nachhaltiges Wirtschaften bleibt dabei weiter die Direktive. Denn nur ein wirtschaftlich solide aufgestellter Infrastrukturkonzern ist auch langfristig handlungsfähig.

Hintergrundinformationen der SWFH Geschäftsbericht 2021 nebst Konzern- und Einzelabschluss ist unter stadtwerke-frankfurt.de/publikationen zu finden.



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