Vorsprung Frankfurt - Licht und Schatten auf dem Frankfurter Immobilienmarkt

Licht und Schatten auf dem Frankfurter Immobilienmarkt

Wirtschaft
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte für den Bereich der Stadt Frankfurt am Main hat den Immobilienmarktbericht über das erste Halbjahr 2020 veröffentlicht. Im ersten Quartal lag der Umsatz mehr als zehn Prozent über dem Umsatz des ersten Quartals 2019.

Im zweiten Quartal 2020 ist aufgrund der COVID-19-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown ein Rückgang von knapp 60 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu verzeichnen.Insgesamt ist der Geldumsatz im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 um rund 38 Prozent gesunken, die Anzahl der Immobilienverkäufe um rund 16 Prozent. Die Ursache für den stärker gesunkenen Geldumsatz ist weniger in sinkenden Kaufpreisen zu suchen, sondern durch fehlende Großtransaktionen zu erklären. Das anhaltende Niedrigzinsniveau und die zu erwartende Wirtschaftskrise tragen dazu bei, dass die Nachfrage nach Wohnimmobilien als stabile Kapitalanlage weiterhin ungebrochen ist. Insgesamt haben sich die Preissteigerungen am Wohnimmobilienmarkt allerdings gegenüber den Vorjahren abgeschwächt. Bei Wohnimmobilien war ein deutlicher Unterschied zwischen dem Eigenheimmarkt und dem Mehrfamilienhausmarkt zu beobachten: Während Transaktionszahlen und Umsatz bei den Eigenheimen stabil blieben, gingen die Verkäufe bei Mehrfamilienhäusern im ersten Halbjahr 2020 um rund 17 Prozent zurück. Für Reihenmittelhäuser wurden je nach Baujahr durchschnittlich Kaufpreise zwischen 360.000 Euro (Baujahre 1919-1949) und 690.000 Euro (Baujahre ab 1991 ohne Neubau) erzielt. Neue Reihenmittelhäuser wurden kaum verkauft.

Bei den Eigentumswohnungen zeigt die COVID-19-Pandemie bisher nur geringe Auswirkungen auf die Preise. Der mittlere Preis von Neubau-Eigentumswohnungen überschritt mit rund 7380 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erstmals die 7000-Euro-Schranke. Die hohen mittleren Preise von mehr als 12.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in der Innenstadt und im Europaviertel resultieren primär von Verkäufen in Wohnhochhäusern. Im Nordend wurde für neue Wohnungen durchschnittlich rund 8500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche bezahlt. Auch in den westlichen Stadtteilen werden je nach Lage Kaufpreise bis zu 8500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielt. In den übrigen Stadtteilen erreichten neue Eigentumswohnungen mittlere Preise zwischen 5500 und 7400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Für Eigentumswohnungen mit einem Baujahr vor 1950 wurde im Westend ein durchschnittlicher Preis von knapp 10.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt, in Sachsenhausen und im Nordend/Ostend rund 6400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Während die Preise für Vorkriegsbauten im ersten Halbjahr 2020 (Baujahr 1919-1949) um rund zwölf Prozent stiegen, sanken die Preise für Altbauten (Baujahre vor 1919) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über zehn Prozent. Dieser vermeintliche Preisrückgang resultiert im Vergleich zu den Vorjahren aus einer Zunahme von Verkäufen in einfacheren Lagen. Die durchschnittlichen Preise für Wohnungseigentum in Wohnhochhäusern lagen im ersten Halbjahr 2020 weiterhin bei rund 11.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Das Kaufpreisverhalten gerade bei den Wohnhochhäusern wird stark dadurch beeinflusst, welches Objekt und welche Stockwerkslagen gerade zur Vermarktung anstehen – der Markt für solche Wohnungen ist begrenzt.

Im Gewerbemarkt sind im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen von rund 60 Prozent zu verzeichnen. Einige Investoren legen beabsichtigte Projekte auf Eis oder steigen sogar aus Projekten wieder aus. Diese erschwerte Vermarktungslage bezieht sich primär auf den Hotelmarkt, den Einzelhandel, aber auch auf den Bürosektor. Der Markt ist insgesamt stark verunsichert, da derzeit nicht abgesehen werden kann, welche Einflüsse die COVID-19-Pandemie kurz- und mittelfristig auf den Immobilienmarkt hat. Den Immobilienmarktbericht über das erste Halbjahr 2020 kann als PDF-Dokument im Internet unter https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/stadtvermessungsamt/gutachterausschuss-fuer-immobilienwerte/pdf/immobilienmarkt-frankfurt-erstes-halbjahr-2020.pdf eingesehen werden.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von VORSPRUNG!

AnzeigeHarth und Schneider 250 x 300px

Anzeige

werbung1 100Euro